Mit dem Förster durch den Wald

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31.10.2021

Klimawandel und Gestaltung des Waldes

Für die einen ist der Wald in ers­ter Linie Holz­lie­fe­rant, die ande­ren wol­len sich unter Bäu­men erho­len oder Sport trei­ben. Die drit­ten sehen den Wald als einen zu vor zu vie­len Men­schen zu schüt­zen­den Lebens­raum für Tie­re und Pflan­zen. Zugleich rückt die Bedeu­tung der Wäl­der für den Kli­ma­schutz zuneh­mend in den Fokus. Inwie­fern kann und soll der Wald an mei­nem Wohn­ort die­sen Wün­schen ent­spre­chen? Ich lud die Öffent­lich­keit zu einem Wald­spa­zier­gang unter Füh­rung von Förs­ter Eckard Hells­tern nach Fil­der­stadt-Plat­ten­hardt ein.

Trotz Regen­wet­ters fan­den sich rund 30 Inter­es­sier­te, über­wie­gend mit Wan­der­schu­hen und Regen­ja­cken aus­ge­stat­tet, zum rund 2,5‑stündigen Spa­zier­gang ein. Der Förs­ter gab an vie­len Sta­tio­nen Erläu­te­run­gen: Er sei kurz vor dem schwe­ren Sturm „Lothar“ vor 20 Jah­ren in den Bezirk gekom­men. Die Welt danach sei eine ande­re gewe­sen als die zuvor. Die Sturm­schä­den sei­en gra­vie­rend gewe­sen. Die Sturm­flä­chen hät­ten jedoch die Chan­ce für eine Ver­jün­gung des Wald­be­stan­des gebo­ten. Der Nadel­holz­an­teil sei, auch aus kli­ma­ti­schen Grün­den, ver­rin­gert wor­den. Über­haupt das Kli­ma: In den letz­ten Jah­ren habe es viel zu wenig gereg­net. Das aktu­el­le Jahr sei die erfreu­li­che Aus­nah­me gewe­sen. Doch vie­le Bäu­me, vor allem Buchen, sei­en irrepa­ra­bel geschä­digt. Der Förs­ter warb für eine akti­ve Gestal­tung der Arten­mi­schung. Ohne Ein­grif­fe wäre die Rot­bu­che die vor­herr­schen­de Baum­art, die aber emp­find­lich auf Tro­cken­heit und zu inten­si­ve Son­nen­ein­strah­lung reagie­re. Er set­ze als Förs­ter unter ande­rem auf Dou­gla­sie, Els­bee­re und Trau­ben­ei­che. Wir konn­ten auch zehn­jäh­ri­ge Nuss­bäu­me (Wald­nuss-/Schwarz­nuss-Hybri­de) sehen.

Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger erfuh­ren auch, dass die Holz­prei­se aktu­ell wie­der sin­ken wür­den und die Stadt, für deren Wald­flä­chen er in ers­ter Linie zustän­dig sei, kei­ne Gewinn­erwar­tung aus der Bewirt­schaf­tung ver­fol­gen wür­de. Schließ­lich gab es noch eine Infor­ma­ti­on zur Bedeu­tung des Wald­bo­dens: Der Wald­bo­den wür­de das ver­si­ckern­de Was­ser rei­ni­gen, das im Opti­mal­fall meh­re­re Jah­re benö­ti­ge, um im Grund­was­ser anzu­kom­men.