Bahn und Umweltverbände für nachhaltigen Tourismus
„Fahrtziel Natur“ wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Neu aufgenommen wurde die Schwäbische Alb. Dies wurde nun in Potsdam gefeiert.
Die Kooperation „Fahrtziel Natur“ wurde im April 2001 gegründet. Zunächst wurde von den Kooperationspartnern Deutsche Bahn, Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Ziel verfolgt, die Bekanntheit von Großschutzgebieten zu steigern und deren Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu sichern. Mehr und mehr wird nun auf Verkehrsverlagerung und Klimaschutz im Verkehrssektor gesetzt. Das Unternehmen und die Verbände werben für nachhaltigen Tourismus als Alternative zu Flugreisen und zu Anreisen mit dem Auto. Sie verweisen darauf, dass 75 Prozent der CO2-Emissionen im Tourismus verkehrsindiziert sind. Neben der nachhaltigen Anreise und Mobilität in den Urlaubsregionen und der Steigerung der Bekanntheit großer Schutzgebiete ist die Umweltbildung das dritte Ziel der Kooperation. Es soll die heimische Artenvielfalt erläutert und für den Umwelt- und Naturschutz begeistert werden.
Im Jahr 2001 startete „Fahrtziel Natur“ mit sechs Großschutzgebieten als Reiseziele. Mit der Aufnahme des Biosphärengebiets Schwäbische Alb wuchs deren Anzahl auf inzwischen 24. Es handelt sich um Nationalparke, Naturparke – und eben Biosphärenreservate/-gebiete. Im letzten Jahr kam auch Graubünden in der Schweiz dazu.
Ich durfte bei der Jubiläums- und Aufnahmefeier für die Schwäbische Alb in Potsdam dabei sein. Da mein Wahlkreis auch Teile des Biosphärengebiets Schwäbische Alb umfasst, durfte ich für die Kooperation und die Alb als Tourismusregion werben: Die Schwäbische Als „schönstes Mittelgebirge Europas“ passt wunderbar zur Kooperation der Deutschen Bahn und den Umweltverbänden, da sie einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen bietet. Das Land Baden-Württemberg baut seit Jahren die öffentlichen Verkehrsmittel aus. So fahren immer mehr Regiobusse, mit denen Unterzentren ohne Schienenanbindung und deren Umland miteinander verbunden werden. Zudem wird auf die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken gesetzt. Darunter gehört die Verbindung zwischen Reutlingen, Pfullingen, Lichtenstein-Honau und Engstingen (ich war kürzlich vor Ort). Das Land baut seine Mobilitätsgarantie aus, mit der auch kleine Orte von früh bis spät eine zunächst mindestens stündliche Verbindung mit Bus, Bahn oder flexiblen Angeboten erhalten. Sehr hilfreich sind Tourismuskarten wie die „AlbCard“ oder die Konus-Gästekarte im Schwarzwald, mit der alle, die in Hotels oder Ferienwohnungen Quartier beziehen, in großen Regionen Bus und Bahn nutzen können.