14.03.2022
Besuch auf dem Hopfenhof
Der Hopfenhof liegt an der Kante der Filderebene zwischen Wolfschlugen und Nürtingen, wo diese ins Neckartal abfällt. Der Hof wird bereits seit 1983 nach Bioland-Standard bewirtschaftet. Eine weitere Besonderheit ist die „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi). Dabei beteiligt sich eine Gruppe von Personen am Betrieb des Hofes, indem sie die Abnahme von Erzeugnissen garantiert und sich an der Vorfinanzierung beteiligt. Die Landwirt*innen profitieren, weil sie ein gesichertes Einkommen haben.
Der bäuerliche Familienbetrieb bewirtschaftet rund 45 Hektar Ackerland und 35 Hektar Wiesen zur Gewinnung von Bio-Heu, das an Pferdehalter verkauft wird. Auf den Ackerflächen werden Getreide und Leguminosen wie Klee, Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen erzeugt. Ein Schwerpunkt liegt beim Gemüse, von dem 57 Sorten angebaut werden. Es wird ausschließlich für Solawi angebaut. Aktuell sind etwa 200 Solawi-Anteile für je 86 Euro pro Monat vergeben. Ein solcher Anteil deckt den Bedarf an Gemüse von zwei bis drei Personen. Das, was immer Freitags zur Abholung bereit steht, wird von den Anteilseignern nach einem wöchentlich neu erstellten Plan selber abgewogen und in mitgebrachte Kisten umgefüllt. Es wird ausschließlich selbst angebautes und ggf. eingelagertes Gemüse bereitgestellt, einen Zukauf gibt es nicht. Was nicht über Solawi vermarktet werden kann, wird über die Erzeugergemeinschaft verkauft.
Großtiere werden seit Jahren nicht mehr gehalten, lediglich einige Schafe, Hühner und Enten.
In einer Runde, der auch Vertreter des BUND angehörten, sprachen wir über die globalen Ernährungsprobleme und über die Möglichkeiten, wie sich die Landwirtschaft mehr an der Energiewende beteiligen kann.