Startup mit „Solarauto“

Mit auf dem Foto: Der Münch­ner Grü­nen-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ben­ja­min Adjei.

04.11.2022

„Sono“ bietet auch App für privates Carsharing

Das im Jahr 2016 gegrün­de­te Start-up „Sono“ hat sich der Elek­tro­mo­bi­li­tät auf der Stra­ße ver­schrie­ben. Ich habe das Unter­neh­men in Mün­chen besucht und mich beim Geschäfts­füh­rer und einem Teil sei­nes Teams über die Ideen infor­miert.

Sono ver­folgt meh­re­re Geschäfts­fel­der: Mit dem „Sion“ wur­de ein bat­te­rie­elek­tri­sches Auto ent­wi­ckelt, das einen Teil sei­ner Antriebs­en­er­gie aus Pho­to­vol­ta­ik bezieht, die in die Karos­se­rie inte­griert ist. Die Reich­wei­te des E‑Autos soll bei Münch­ner Son­nen­ver­hält­nis­sen um durch­schnitt­lich 112 Kilo­me­ter pro Woche erhöht wer­den, so „Sono“. Die Pro­duk­ti­on der Fahr­zeu­ge soll im Jahr 2023 star­ten. 20.000 Fahr­zeu­ge (Preis: 30.000 Euro) sei­en bereits vor­be­stellt. Ver­baut wird eine Lithi­um-Eisen-Phos­phat-Bat­te­rie. Die­se hat zwar ein höhe­res Gewicht, wegen der Strom­erzeu­gung am Fahr­zeug muss die­se aber weni­ger groß sein, um eine Reich­wei­te von 300 Kilo­me­ter zu ermög­li­chen. Die­se ist zudem lang­le­bi­ger und ent­hält weni­ger beson­ders pro­ble­ma­ti­sche Roh­stof­fe. Die Tech­no­lo­gie für die Strom­erzeu­gung am Fahr­zeug stellt ein eige­nes Markt­seg­ment dar. Es fah­ren auch bereits Bus­se mit Pho­to­vol­ta­ik-Modu­len durch die Stadt.

Sono bie­tet zudem eine App an, um Autos ande­ren Nut­ze­rin­nen und Nut­zern zur Ver­fü­gung zu stel­len. Mit dem pri­va­ten Car­sha­ring und dem Ride­poo­ling soll die Nut­zungs­in­ten­si­tät der Fahr­zeu­ge erhöht und Mobi­li­tät mit weni­ger Fahr­zeu­gen ermög­licht wer­den. Die App umfasst ein Buchungs- und Bezahl­sys­tem. Aus mei­ner Sicht ist das Car­sha­ring-Modell mit pri­va­ten Fahr­zeu­gen ins­be­son­de­re für länd­li­che Räu­me beson­ders inter­es­sant. Denn dort ist die Pkw-Dich­te sehr hoch, wobei auch dort nicht alle Autos täg­lich benö­tigt wer­den und viel Zeit unge­nutzt bleibt. Zugleich haben es her­kömm­li­che Car­sha­ring-Model­le in länd­li­chen Räu­men schwer, da häu­fig gut erreich­ba­re zen­tra­le Orte für die Bereit­stel­lung feh­len.

Das Unter­neh­men „Sono“ mit inzwi­schen über 400 Beschäf­tig­ten ver­folgt die Visi­on einer Welt ohne fos­si­le Brenn­stof­fe. „Wir wol­len etwas ver­än­dern“, so der Chef Jona Chris­ti­ans über die Moti­va­ti­on.