Industriebesuch bei „Brose“
„Brose“ ist einigen womöglich als Automobilzulieferer bekannt. Doch das Unternehmen hat auch eine Sparte für Pedelec-Antriebe. Wir haben das Industrieunternehmen in Berlin besucht.
31.000 Beschäftigte arbeiten für Brose, 330 davon in einer eher kleinen Halle in Berlin. Dort werden Teile für Tesla sowie Elektromotoren für E‑Bikes und andere Kleinfahrzeuge wie elektrische Tretroller entwickelt und produziert. Mit der „Parlamentsgruppe Fahrrad“ habe ich das Unternehmen besucht. Pro Schicht werden dort 300 Antriebe hergestellt. Nach der sehr hohen Nachfrage in den Corona-Jahren hat sich die Nachfrage aktuell auf niedrigerem Niveau eingependelt, so dass wieder im Einschicht-Betrieb gearbeitet werden kann. Es wird die zweite Generation von Antrieben produziert, demnächst geht die dritte an den Start. Diese wird ein geringeres Gewicht, aber „mehr Power“ aufweisen. Leider kommen noch seltene Erden zum Einsatz, dafür wird aber auf das Verkleben der Komponenten verzichtet, um die Recyclingfähigkeit zu verbessern.
Brose produziert nach eigener Aussage besonders hochwertige Antriebe und deckt damit einen Marktanteil von knapp unter zehn Prozent ab. Die Zubehörteile hierfür würden überwiegend aus Deutschland bzw. Europa bezogen. Mit den Antrieben für E‑Bikes würde ein Umsatz von über 100 Millionen Euro erzielt werden.
In den Gesprächsrunden thematisierten wir auch den Fachkräftemangel (ausgeprägt in den Bereichen Software und Produktionsmanagement), verkehrspolitische Fragen (es kommt auf den Ausbau der Radverkehrs-Infrastruktur an) und Produktion im In- vs. im Ausland (Produktion für E‑Bikes werden nach Deutschland zurückgeholt) an.