„Schuler Rohstoff“ ist ein zertifizierter Fachbetrieb für die Entsorgung sämtlicher Abfallarten von Metall- und Kunststoffabfall über Elektronikschrott und Holzabfall bis zu industriellen Produktionsabfällen, Chemikalien und Papier. Stahlschrott macht 85 Prozent der Gesamtmengen aus.
Die meisten Abfälle werden durch Sortieren und Bearbeiten zu wertvollen Sekundärrohstoffen und an Verwerter wie Stahlwerke, Gießereien, Schmelzwerke, Altholzverarbeiter (Verarbeitung zu Spanplatten oder Hackschnitzeln), Kunststoff- und Papierverarbeiter geliefert, die diese in den Materialkreislauf zurückführen.
Neben den beiden Produktionsstandorten in Deisslingen bei Rottweil und Singen am Hohentwiel gibt es die Unternehmenstöchter recon elias GmbH in Niedereschach-Fischbach und Neidhardt Rohstoff GmbH in Memmingen sowie eine Beteiligung am Shredderwerk Herbertingen.
„Der Schrotthandel ist ein Konjunkturbarometer“, erklärt Geschäftsführerin Bettina Schuler-Kargoll meiner Landtagskollegin Martina Braun und mir. Das Unternehmen berichtet von einer seit Monaten begrenzten Schrottverfügbarkeit. Die Gründe liegen in einer gesunkenen Nachfrage in der Türkei, der schwachen Baubranche, Spekulationen und Problemen auf der Handelsroute durch das Rote Meer. Die Schrottnachfrage im Inland und im benachbarten europäischen Ausland sei jedoch sehr gut. Allerdings seien die Preise gefallen. Die Nachfrage lasse sich aktuell so beschreiben: Rückgänge bei Maschinen- und Automobilbau, steigende Nachfrage nach hochwertigem Stahl für Batteriespeicher.
Wichtiges Thema war der Gütertransport auf der Schiene. Das Unternehmen verfügt über einen eigenen Gleisanschluss an die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke des Dreier-Ringzuges. Das Gleis biete Platz für bis zu 15 Güterwaggons. DB Cargo habe sich in seiner Zuverlässigkeit verbessert. Ein (nicht gravierendes) Problem sei, dass die verfügbare Lok nur eine begrenzte Anzahl an Wagen ziehen könne. Die Güterwagen, deren Beladung wir beobachten konnten, gingen nach Siegen. Andere werden nach Kehl gefahren. Früher fuhren auch Züge nach Italien. Wegen der ungünstigen Kostenentwicklung wird jetzt mit dem Lkw nach Singen (Hohentwiel) gefahren und dann auf die Schiene verladen. Der Mangel an Lkw-Fahrpersonal würde, bestätigte uns die Geschäftsführerin, für mehr Schienentransporte sprechen. Zum Terminal in Singen siehe https://www.matthias-gastel.de/charta-fuer-gleisanschluesse/ Ab Singen seien bessere Konditionen möglich. Der Preis sei ein entscheidender Faktor für die Wahl zwischen Lastwagen und Bahn.