Offensive für eine Qualitätsbahn – Konkrete Vorschläge vorgelegt

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Verspätung

16.06.2015

In den letz­ten Jah­ren hat die DB kon­ti­nu­ier­lich Fahr­gäs­te im Schie­nen­fern­ver­kehr ver­lo­ren. Nutz­ten Mit­te und Ende der 1990er-Jah­re noch rund 150 Mil­lio­nen Men­schen die Fern­zü­ge der DB, so sind es aktu­ell noch 130 Mil­lio­nen. Um die­sen Trend zu stop­pen und, wie im Nah­ver­kehr gesche­hen, umzu­dre­hen, muss die DB kon­se­quen­ter ihre Vor­tei­le gegen­über dem Auto, dem Fern­bus und dem Flug­zeug aus­spie­len.

Dafür muss die Bahn pünkt­li­cher wer­den. Bis heu­te fehlt eine wirk­sa­me Pünkt­lich­keits­stra­te­gie. Vie­le Ver­spä­tun­gen wären durch eine bes­se­re Koor­di­nie­rung und klei­ne­re Maß­nah­men wie den Bau von Über­hol­spu­ren ver­meid­bar. Und die Züge müs­sen bes­ser mit­ein­an­der ver­tak­tet wer­den. Das schnel­le Vor­an­kom­men auf Hoch­ge­schwin­dig­keits­stre­cken bringt den Fahr­gäs­ten nichts, wenn sie anschlie­ßend lan­ge auf ihre Anschluss­zü­ge war­ten müs­sen. Die Aus­ge­stal­tung ver­läss­li­cher Rei­se­ket­ten muss in den Vor­der­grund rücken. Dar­über hin­aus soll­te die DB stär­ker als bis­her den Rei­se­kom­fort im Blick haben. Dazu gehö­ren unter ande­rem die Auf­wer­tung eines ver­läss­li­chen gas­tro­no­mi­schen Ange­bots an Bord, aus­rei­chend Platz für Gepäck und ein zuver­läs­si­ges WLAN für alle Fahr­gäs­te. Auch die Zugän­ge zur Bahn sind ver­bes­se­rungs­wür­dig. Bahn­hö­fe stel­len die Visi­ten­kar­te der Bahn dar, wer­den aber all­zu häu­fig ver­nach­läs­sigt. Und die Fahr­gast­in­for­ma­ti­on in den Bahn­hö­fen und an den Bahn­stei­gen ist oft nicht ver­ständ­lich und wenig ver­läss­lich. Umge­kehr­te Wagen­rei­hun­gen oder Unklar­hei­ten bei Ver­spä­tun­gen sor­gen all­zu oft für Ver­un­si­che­rung von Fahr­gäs­ten und Hek­tik auf Bahn­stei­gen sowie in Zügen.

Der bar­rie­re­freie Zugang darf nicht allein auf den Ein- und Aus­stieg begrenzt wer­den. So müs­sen zum Bei­spiel Fahr­kar­ten­au­to­ma­ten und das WLAN eben­falls bar­rie­re­frei zugäng­lich gemacht wer­den und die im Zug befind­li­chen behin­der­ten­ge­rech­ten WCs dür­fen nicht stän­dig defekt sein. Letzt­end­lich soll­te die Bahn durch attrak­ti­ve Ange­bo­te ihre Kun­den stär­ker bin­den und in Hin­blick auf Euro­pa nicht an den Staats­gren­zen Halt machen. Bei letz­te­rem sind vor allem auch die Nacht­zug­ver­keh­re von gro­ßer Bedeu­tung. Die­ses Geschäft soll­te die Bahn nicht an die Fern­bus­se abge­ben, son­dern den Bonus „lie­gend fah­ren“ mit Hil­fe ihres ange­kün­dig­ten Nacht­zug­kon­zep­tes und vor allem Inves­ti­tio­nen in dafür not­wen­di­ge Züge wirk­sam aus­spie­len.

Hier fin­den Sie das voll­stän­di­ge Papier: Autoren­pa­pier Gastel Offen­si­ve für eine Qua­li­täts­bahn 16.06.2015