13.01.2016
Hintergründe und Entwicklungen tödlich verlaufender Motorradunfälle
Auf meine Anfrage hat die Bundesregierung aufgelistet, dass seit dem Jahr 2000 rund 12.000 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. Die Anzahl tödlich endender Motorradunfälle ist bis zum Jahr 2013 gesunken. Im Jahr 2013 war wieder ein Anstieg zu verzeichnen, der sich aber möglicherweise in 2015 nicht fortsetzt.
In 64 Prozent aller tödlich verlaufender Unfälle gelten die Motorradfahrer selbst als Hauptverursacher. Am häufigsten sind diese Unfälle auf überhöhte Geschwindigkeiten, Fahrfehler und riskantes Überholen zurück zu führen.
Die durchschnittliche Motorleistung neu zugelassener Motorräder steigt seit dem Jahr 2008 stetig an und lag zuletzt bei 68 PS. Zwischen der Motorleistung und dem Risiko tödlich verlaufender Unfälle kann ein gewisser Zusammenhang hergestellt werden. Die in Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg angemeldeten Motorräder weisen die höchsten durchschnittlichen Motorleistungen auf. Zugleich liegen diese vier Bundesländer unter den fünf mit der höchsten Unfallquote, bezogen auf die Einwohnerzahl. Hingegen weisen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sowohl die leistungsschwächsten Maschinen als auch den geringsten Anteil tödlich endender Unfälle auf.
Notwendige Konsequenzen
Die Verkehrssicherheit hat für die Grünen im Bundestag einen sehr hohen Stellenwert. Unsere Vision lautet “Vision Zero” – Mobilität ohne Verkehrstote.
Dass die Anzahl der tödlich endenden Motorradunfälle bis zum Jahr 2013 zurück ging, darf die Politik längst noch nicht zufrieden stellen. Denn erstens ist es erschreckend, dass Jahr für Jahr noch immer rund 600 Menschen beim Motorradfahren ihr Leben lassen. Und außerdem setzt sich der Rückgang nicht deutlich genug fort. Der Trend zu hochmotorisierten Maschinen ist gefährlich. Hier müssen Hersteller und Kunden umdenken und abrüsten. Die Bundesregierung muss mehr über die Gefahren im Straßenverkehr aufklären und dort, wo sich Unfälle häufen, schneller Tempolimits verhängen und wirkungsvoll kontrollieren und sanktionieren. Gefordert bleiben aber vor allem die Motorradfahrer selber. Mehr Disziplin, gut sichtbare und schützende Kleidung sowie die Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings sollten selbstverständlich sein.