29.06.2016
Erneut hat die Stiftung Warentest Pedelecs getestet. Und erneut wiesen einige der Räder deutliche Mängel auf.
Der Fahrradmarkt boomt. Das liegt auch an den Pedelecs, mit deren Hilfe neue Zielgruppen erschlossen werden: Ältere Menschen und weniger Sportliche beispielsweise. Oder Berufstätige mit Wegen zum Arbeitsplatz, die mit dem „normalen“ Fahrrad zu weit wären. Auch topographisch anspruchsvolle Routen können leichter bewältigt werden. Das Pedelec ist für viele Menschen – zumindest für bestimmte Anlässe und Strecken – zur umweltfreundlichen Alternative zum Auto geworden. Doch immer wieder wird in den Medien über erhöhte Unfallgefahren für Pedelec-MobilistInnen berichtet. Vieler dieser Berichte sind Unsinn, weil die Unfälle nicht speziell dem E‑Bike zuzuschreiben sind, sondern in gleicher Weise auch mit einem „normalen“ Fahrrad geschehen wären. Ein Grund für höhere Unfallzahlen mit Pedelecs ist in manchen Statistiken beispielsweise die Tatsache, dass Schäden an teureren Fahrrädern häufiger der Versicherung gemeldet werden als solche an günstigeren und/oder älteren Modellen. Was die Stiftung Warentest (Test 07/2016)bezüglich der Räder mit elektrischer Unterstützung bis 25 Stundenkilometer herausgefunden hat sollte aus meiner Sicht aber ernst genommen werden: Manche dieser E‑Bikes werden in Kurven schnell instabil (insbesondere die Modelle mit tiefem Einstieg oder beim Fahren mit Gepäck), verfügen über eine unzureichende Bremskraft und einige weisen sogar Brüche an Sattelstützen und ‑klemmen auf. Der Preis alleine gibt leider noch keinen Hinweis auf die Qualität. Das günstigste Pedelec, das noch die Note „gut“ erhielt, lag im mittleren Preis bei 1.800 Euro. Hier sind die Hersteller gefordert. Die Räder müssen so konstruiert sein, dass sie den höheren Anforderungen durch die stärkere Beschleunigung und die etwas höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten gerecht werden. Wichtig ist vor dem Kauf auf jeden Fall eine ausgiebige Testfahrt mit Bergauf- und Bergabfahrten.