Brenzbahn weiterhin nicht im Bundesverkehrswegeplan

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Bahnhof Heidenheim3

Die Brenz­bahn führt von Aalen über Hei­den­heim nach Ulm. Es han­delt sich um eine ein­glei­si­ge, nicht elek­tri­fi­zier­te Stre­cke.

 

Pres­se­mit­tei­lung

21.07.2016

Neu­er Refe­ren­ten­ent­wurf des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nes – Aus­bau der Brenz­bahn wei­ter­hin nicht ent­hal­ten

Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur (BMVI) hat mit einem neu­en Refe­ren­ten­ent­wurf die Res­sort­ab­stim­mung unter den Bun­des­mi­nis­te­ri­en zum Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 (BVWP 2030) ein­ge­lei­tet. Ent­ge­gen dem ers­ten Refe­ren­ten­ent­wurf vom März 2016 hat der Bund nun eini­ge Infra­struk­tur­pro­jek­te neu prio­ri­siert.

Der Aus­bau der Brenz­bahn als wich­ti­ge regio­na­le Ver­kehrs­ach­se in Ost­würt­tem­berg ist im neu­en Refe­ren­ten­ent­wurf, wel­cher der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on vor­liegt, wei­ter­hin nicht ent­hal­ten. Im Klar­text heißt das: Das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um sieht die Auf­nah­me der Brenz­bahn als nicht erfor­der­lich an und sieht auch kei­ne wei­te­ren Prü­fun­gen vor. Das Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um des Lan­des Baden-Würt­tem­berg unter Ver­kehrs­mi­nis­ter Win­fried Her­mann (Grü­ne) hat­te zuvor den zwei­glei­si­gen Aus­bau der 73 Kilo­em­ter lan­gen Stre­cke zwi­schen Ulm und Aalen als bedeut­sa­mes Aus­bau­pro­jekt für den neu­en Bun­dess­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 ange­mel­det.

In die Pro­jekt­lis­te Schie­ne des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nes haben es in der Regel nur die gro­ßen Aus- und Neu­bau­pro­jek­te zwi­schen den deut­schen Metro­po­len geschafft, wäh­rend­des­sen zahl­rei­che klei­ne­re und zugleich kos­ten­güns­ti­ge­re Maß­nah­men nicht im Refe­ren­ten­ent­wurf auf­ge­führt sind. In der Pro­jekt­lis­te Stra­ße sind hin­ge­gen wei­ter­hin 25 Pro­zent des Inves­ti­ti­ons­vo­lu­mens für Stra­ßen­pro­jek­te mit ledig­lich regio­na­ler Bedeu­tung auf­ge­führt. Für die seit Jah­ren aus­ste­hen­den regio­na­len Schie­nen­pro­jek­te auf den bun­des­ei­ge­nen Schie­nen­we­gen sieht sich Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Alex­an­der Dob­rindt (CSU) offen­bar nicht zustän­dig.

Zur Nicht-Auf­nah­me des Brenz­bahn-Aus­baus in den Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nes 2030 erklärt Mat­thi­as Gastel (Grü­ne), Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter für den Land­kreis Hei­den­heim und Mit­glied im Ver­kehrs-Aus­schuss des Bun­des­ta­ges:

„Ver­kehrs­mi­nis­ter Dob­rindt glaubt schein­bar immer noch, die Brenz­bahn kön­ne man ein­fach mal links lie­gen las­sen. Es muss uns dar­um gehen, die Kapa­zi­tät der Stre­cke zu erhö­hen, um auch ein bes­se­res Fahr­plan­kon­zept auf der Brenz­bahn umset­zen zu kön­nen. Das geht nur mit einem zwei­glei­si­gen Aus­bau der Brenz­bahn. Ich hal­te es wei­ter­hin für einen schwe­ren Feh­ler, dass Ver­kehrs­mi­nis­ter Dob­rindt die Brenz­bahn über­haupt nicht im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan berück­sich­tigt. Das muss noch kor­ri­giert wer­den. Die Leis­tungs­fä­hig­keit der Stre­cke muss drin­gend ver­bes­sert wer­den. Damit wür­den wir die Rei­se­zei­ten auf der Brenz­bahn ver­kür­zen und die Pünkt­lich­keit deut­lich ver­bes­sern. Unab­hän­gig von der Ein­stu­fung im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan erwar­te ich von der Deut­schen Bahn, dass sie end­lich zuver­läs­si­ges, moder­nes und nie­der­flu­r­i­ges Wagen­ma­te­ri­al auf der Brenz­bahn ein­setzt. Die­ses kann von Fahr­gäs­ten mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen leich­ter genutzt wer­den kann als die der­zei­ti­gen Züge mit engen Türen und Trep­pen am Ein­stieg.“