„Wir arbeiten für das gute Fahrrad“
An Selbstvertrauen fehlt es Dirk Zedler nicht. Und auch nicht an klaren Worten, um die nicht ganz einfachen Aufgaben seines Unternehmens zu erklären: „Wir denken den ganzen Tag über Fahrräder nach“. Der Erfolg gibt dem Geschäftsführer des „Instituts für Fahrradtechnik und ‑Sicherheit“ in Ludwigsburg, das ich gemeinsam mit Ortsgrünen besucht habe, Recht.
24 fest angestellte und 40 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellen Gutachten, prüfen neue Fahrräder und formulieren Betriebsanleitungen. „Wir arbeiten für das gute Fahrrad“, bringt es Zedler auf den Punkt. Der Umsatz des kleinen, aber wachsenden Unternehmens lag zuletzt bei 1,6 Millionen Euro. Das durchschnittliche Plus hat sich auf 20 bis 30 Prozent eingependelt. Rund zehn Prozent des Umsatzes wird in Forschung und Entwicklung, beispielsweise die Entwicklung neuer Prüfmaschinen, gesteckt. Einen Steinwurf entfernt vom jetzigen wächst das neue Firmengebäude in die Höhe, das die beengten Raumverhältnisse auflösen und das weitere Wachstum ermöglichen soll.
Das Herz des Unternehmens befindet sich derzeit im Keller. Dort sind Fahrradrahmen, Sattelstützen und andere Fahrradteile in selbstgebaute Maschinen eingespannt, die darauf einhämmern oder diese dehnen, um im Auftrag der Hersteller deren Belastbarkeit zu testen. In Streitfällen zwischen Fahrrad- oder Fahrradkomponentenherstellern und Kunden führt das Institut Beweissicherungen durch oder erstellt Gutachten. Zedler verfasst Bedienungsanleitungen für die Nutzer, um Anwendungsfehler bestmöglich zu vermeiden. Dabei fließt das gesammelte Wissen aus den vielen Tests und 900 erstellten Gutachten pro Jahr ein.
Das war ein sehr interessanter Besuch bei einem äußerst innovativen Unternehmen mit einem hochmotivierten und fahrradbegeisterten Team.