01.02.2017
„Nicht nur an der Spitze des Bahnkonzerns, sondern noch viel dringlicher bei der Bahnpolitik des Bundes braucht es einen grundlegenden Neustart. Die Neubesetzung des Vorstandspostens ist nicht das dringlichste Handlungsfeld. Denn der DB fehlt erst seit zwei Tagen der Chef. Bei der Bundesregierung fehlt hingegen seit vielen Jahren eine durchdachte und engagierte Bahnpolitik. Die Eisenbahn in Deutschland krankt an der Konzeptlosigkeit und dem Desinteresse der Bundesregierung.
Es braucht die Trennung von Netz und Betrieb. Das Netz muss allen Eisenbahnverkehrsunternehmen diskriminierungsfrei und ohne eine komplexe und bürokratische Regulierung zur Verfügung stehen. Die Sanierung der Schienenwege und die Beseitigung von Engpässen im Schienennetz müssen absolute Priorität erhalten. Die DB muss sich auf ihr Kerngeschäft, die verlässliche Beförderung von Fahrgästen und Gütern auf der Schiene, konzentrieren. Die Lkw-Spedition DB Schenker braucht es dazu nicht, wohl aber die Erlöse aus deren Verkauf. Die Trassenpreise müssen gesenkt und die Lkw-Maut muss ausgeweitet werden. Ohne die Weichen für einen funktionierenden Wettbewerb und für höhere Verkehrsanteile der Schiene zu stellen, kann der DB-Konzern – egal mit wem an der Spitze – nicht erfolgreich sein.“