Vom Acker in die Backstube

Hinweis: Dieser Beitrag ist schon älter und wurde möglicherweise noch nicht in das neue Format umgewandelt.

10.07.2017

Die Bäcke­rei Veit lässt alte Getrei­de­sor­ten anbau­en

Die Bäcke­rei Veit ist kei­ne ganz Gewöhn­li­che. Sie hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, alte Getrei­de­sor­ten zu rekul­ti­vie­ren und in ihren Pro­duk­ten zu ver­ar­bei­ten.

Die Anbau- und Ver­suchs­fel­der könn­ten nicht idyl­li­scher lie­gen. Am Fuße des Hohen­neuf­fen und in Sicht­wei­te des Teck­ber­ges gedei­hen die alten Sor­ten. Rot­korn wird auf einem 1,3 Hekt­ar gro­ßen Feld ange­baut und als Voll­korn­mehl in Brot und Bröt­chen ver­ba­cken. Dane­ben fin­det sich ein Ver­suchs­feld, auf dem in klei­nen Men­gen Ein­korn, Dick­kopf­wei­zen, Bin­kel (eine alte Wei­zen­sor­te), Urwei­zen, Hafer (das Saat­gut stammt aus dem Jahr 1831!), Wil­dem­mer, Lein und Buch­wei­zen ange­baut wer­den. Ein pen­sio­nier­ter Pro­fes­sor für Pflan­zen­bau, der mit dem Anbau beauf­trag­te Land­wirt sowie Vertreter/innen der Bäcke­rei Veit beglei­te­ten mich über die Fel­der in Neuf­fen und erläu­tern die Her­kunft des Saat­gu­tes und die Eigen­schaf­ten der Getrei­de­sor­ten.

Spä­ter im Café der Bäcke­rei Veit in Neuf­fen erfah­re ich, dass Veit knapp 30 ver­schie­de­ne Brot­sor­ten im Ange­bot hat. Nach eige­nen Anga­ben wer­den vie­le Bio-Roh­stof­fe (bspw. Emmer) ein­ge­setzt, bio­lo­gi­schem Anbau stam­men. Der Ver­trieb erfolgt fast aus­schließ­lich über die 58 Laden­ge­schäf­te, die teil­wei­se ver­pach­tet wur­den. Ein klei­ner Teil wird über Abneh­mer wie ein Kran­ken­haus ver­kauft.

Ich nutz­te die Gele­gen­heit, auch die Fra­ge „was geschieht mit nicht ver­kauf­ten Lebens­mit­teln?“ anzu­spre­chen. Die Ant­wort: Die Kun­den erwar­te auch noch kurz vor Laden­schluss ein umfas­sen­des Sor­ti­ment, sonst bleibt ein Teil von ihnen weg. Unver­kauf­te Back­wa­ren wer­den am Fol­ge­tag zum redu­zier­ten Preis ange­bo­ten oder dem Tafel­la­den zur Ver­fü­gung gestellt.