Fachschule in Wolfschlugen zieht bundesweit Bewerber an
Vor vier Jahren, als frisch gebackener Bundestagsabgeordneter, kam ich zur Einweihung der damals neu nach Wolfschlugen gezogenen Fachschule für Heilerziehungspflege. Nun war ich wieder dort, um mich über die Entwicklungen zu informieren.
In Wolfschlugen werden staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger/innen und staatlich anerkannte Arbeitserzieher/innen ausgebildet. Hinzu kommt die anerkannte Weiterbildung gFAB (geprüfte Fachkraft für Arbeit und Berufsförderung in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen). Hierbei handelt es sich meist um Beschäftigte von Werkstätten für Behinderte, die die Fachkraftanerkennung im pädagogischen Bereich anstreben. Diese Qualifikation dauert 18 Monate und erfolgt – wie auch der Unterricht der Heilerziehungspfleger und der Arbeitserzieher – in Form von Blockunterricht.
Die Schule hat aktuell 280 Schulplätze belegt, davon 200 mit angehenden Heilerziehungspfleger/innen. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, was an der anthroposophischen Ausrichtung der Schule liegen dürfte. Die Ausbildung ist schulgeldpflichtig, die 140 Euro im Monat werden jedoch meist von den Praxisstellen übernommen. Dies sind überwiegend Einrichtungen der Behindertenhilfe, seltener auch psychiatrische Einrichtungen und solche der Jugendhilfe.
Bei meinem Besuch konnte ich mit der Schulleitung und einigen der Auszubildenden in deren Kunstunterricht sprechen. Und weil gerade eine Jobbörse im Schulgebäude stattfand, waren auch Gespräche mit Vertreter/innen verschiedener Behinderteneinrichtungen aus dem süddeutschen Raum möglich. Unsere Themen waren die Fachkräftesituation und die Qualitätsentwicklung in der sozialen Arbeit. Von der Schulleitung wurde mir berichtet, dass es weniger Bewerbungen als Schulplätze gibt und somit alle Bewerberinnen und Bewerbern, die eine Praxisstelle vorweisen können, aufgenommen werden.