Amtsblatt 12.04.2013
Nur wenig spricht für einen teureren Flughafenbahnhof
Die Deutsche Bahn weiter an der Antragstrasse planen lassen oder den Landesanteil an Stuttgart 21 zugunsten eines anderen Flughafenbahnhofes erhöhen? Über diese Frage diskutieren die Parteien und Regierungsfraktionen derzeit. Und darum geht es: Die DB hat vor über zehn Jahren (!) ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, aber auf den Fildern noch immer kein Baurecht für S 21. Beabsichtigt ist, dass die Züge der Gäubahn aus/nach Zürich über eine neu zu bauende Kurve bei Rohr auf die bestehenden Gleise der S‑Bahn eingeschleift und über den Flughafen in den geplanten Filder-Tunnel zum/vom Hauptbahnhof geführt werden. Konkret geht es nun um den Halt am Flughafen. Die bisherigen Planungen sehen vor, dass die Fern- und Regionalzüge der Gäubahn im bestehenden S‑Bahnhof am nördlichen Gleis halten sollen. Dazu müsste das Gleisniveau verändert werden. Nur noch das südliche stünde dann für die S‑Bahnen zur Verfügung. Fernzüge und S‑Bahnen hätten für beide Fahrtrichtungen nur noch jeweils ein Gleis. Eine Alternative sieht vor, dass der neue Fernbahnhof (der für die Züge aus/nach München ohnehin gebaut werden muss) mitsamt seinen zu- und abführenden Gleisen so umgeplant wird, dass er auch die Züge der Gäubahn aufnehmen kann. Ein Umbau des S‑Bahnhofes würde entfallen. Dies wäre unstrittig ein Vorteil. Aber: Das gravierende Problem des Mischverkehrs zwischen Oberaichen und dem Flughafen bestünde weiterhin. Diese Strecke ist für Fernzüge schlichtweg ungeeignet, wurde dafür nicht gebaut und bislang auch nicht genehmigt. Die S‑Bahn droht ins Hintertreffen zu geraten und an Verlässlichkeit zu verlieren! Daher hat sich eine deutliche Mehrheit der BürgerInnen beim Filderdialog gegen eine Führung der Gäubahnzüge zum Flughafen und für die Führung über S‑Vaihingen ausgesprochen. Leider wird dies immer wieder falsch dargestellt. Aus diesem und aus weitern Gründen sollte das Land eine noch höhere Kostenbeteiligung an den Planungen auf den Fildern ablehnen! Das Land und die Landeshauptstadt zahlen für diese Planungen bereits 359 Millionen Euro! Rechnet man weitere Kostenbeteiligung (Region, Bund) hinzu, ergibt sich sogar eine Überfinanzierung: Die Bahn erhält für ihre Pläne über 80 Millionen Euro mehr, als deren Realisierung kostet! Damit sollte eigentlich klar sein, dass sich eine Erhöhung der öffentlichen Zuschüsse von selber verbietet!