09.12.2018
ADAC legt Mobilitätsbefragung vor
Wie zufrieden sind die Menschen auf dem Land und wie sind sie mobil? Das hat der ADAC mit seinem Monitor „Mobil auf dem Land“ untersucht. Im September 2018 wurden über 3.000 Menschen ab 15 Jahren, die in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte wohnen, online befragt. Die Ergebnisse stelle ich hier kurz dar:
Nicht verwunderlich ist, dass die Autonutzung das deutlich vorherrschende Fortbewegungsmittel darstellt. 88 Prozent der Befragten nutzen es sehr häufig (an 100 oder mehr Tagen pro Jahr) als Selbst- oder Mitfahrer/in. Genau ein Drittel bewegt sich regelmäßig zu Fuß und jede/r Zehnte mit dem Fahrrad sowie mit Bus und Bahn. Auffallend: Über 40 Prozent nutzen nie öffentliche Verkehrsmittel, 40 Prozent treten nie in die Pedalen eines Fahrrades. Auf die Autonutzung verzichtet hingegen nur jede/r Zehnte.
Auto
Die vorherrschende Rolle hat das Auto in der Betrachtung der Befragten vor allem seiner Zuverlässigkeit und der guten Straßenerschließung (je 70%) zu verdanken.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Nutzerinnen und Nutzer von Bus und Bahn betonen vor allem die Bedeutung der Entfernung bis zur nächsten Bushaltestelle. Kritisch werden die verfügbaren Taktungen und die eingeschränkt erreichbaren Ziele genannt.
Auffallend ist, dass der öffentliche Nahverkehr in Sachsen-Anhalt (und überhaupt in Ostdeutschland) deutlich positiver bewertet wird als in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Baden-Württemberg liegt auf Platz sieben der 12 größeren Flächenländer.
Die Jugendlichen unter den Befragten bewerten Investitionen in die Bahn deutlich positiver als die Älteren.
Fahrrad
Für diejenigen, die häufiger Wege mit dem Rad zurücklegen, ist das Angebot an Radwegen entscheidend. Bemängelt wird der unzureichende Winterdienst auf eben diesen Wegen.
Besonders hoch ist die Zufriedenheit in Niedersachsen und Baden-Württemberg. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt und Hessen.
Die Jugendlichen unter den Befragten bewerten Investitionen in den Radverkehr deutlich positiver als die Älteren.
Fußverkehr
Das Angebot an gut nutzbaren Gehwegen ist für diejenigen, die gerne zu Fuß unterwegs sind, der entscheidendste Faktor. Gewünscht sind mehr Sitzgelegenheiten.
Die Bedingungen des Fußverkehrs werden in den Flächenländern sehr ähnlich bewertet. Vorne liegen NRW und Baden-Württemberg, hinten Brandenburg und Schleswig-Holstein.
Akzeptierte Entfernungen zur Arbeit
Auch auf dem Land wollen die Leute mehrheitlich keinen großen Zeitaufwand für den Weg zur Ausbildung oder Arbeit. Ab 15 bis 20 Minuten sinkt die Zufriedenheit merklich. Am zufriedensten sind diejenigen, die zur Arbeit laufen können (89%), gefolgt von denjenigen, die den Arbeitsplatz mit dem Fahrrad erreichen (83%). Unter denjenigen, die das Auto nutzen, sind 66% Prozent zufrieden, während es unter den ÖV-Nutzenden nur noch 42% sind.