12.01.2019
Gespräch mit Stadtwerken und Verleiher „Bird“
In Bamberg wartet man besonders ungeduldig auf die überfällige Verordnung des Bundes zur Zulassung von Elektro-Kleinstfahrzeugen. Denn man möchte den Einsatz von E‑Tretrollern testen und ein Verleihsystem aufbauen.
Bei den Stadtwerken in Bamberg traf ich mich mit deren Geschäftsführung und einem Mitarbeiter von „Bird“, einem Sharing-Anbieter, der sich auf E‑Tretroller spezialisiert hat und weltweit, insbesondere in den USA, bereits in 120 Städten sein Angebot ausgerollt hat. Aber auch in Wien und Zürich ist das Unternehmen, das 2017 gegründet wurde, bereits tätig. Worin liegt das Motiv der Bamberger, ein Verleihsystem für elektrische Tretroller haben zu wollen? „Die Stadtwerke wollen Mobilitätsangebote aus einer hand zur Verfügung stellen“, bekomme ich als Antwort. Verwiesen wird darauf, dass die Stadtwerke die örtlichen Busse betreiben und mit einem Verein in Sachen Carsharing kooperieren. Die Tretroller würden da als ergänzendes Angebot gut dazu passen.
So stellen sich Stadtwerke und „Bird“ die Einführung vor:
- Feldtest mit rund 10 E‑Tretrollern per Ausnahmegenehmigung. Dabei können volljährige Personen, die im Besitz eines Mofaführerscheins sind, die Fahrzeuge jeweils für einen Tag ausprobieren und mit Fragebögen bewerten.
- Mit Inkrafttreten der erwarteten Verordnung beginnt die fünfmonatige Pilotphase, während der die Tretroller bereits öffentlich ausleihbar sind.
- Schließlich folgt der Regelbetrieb mit rund 10–12 Verleihstationen und insgesamt ca. 100 Exemplaren. Die Fahrzeuge werden abends eingesammelt, um sie nachts zu laden und ggf. zu reparieren. Am Morgen werden sie wieder bereitgestellt. Welches Modell zum Einsatz kommen wird kann gegenwärtig wegen der rasanten Marktentwicklung noch nicht gesagt werden. Der Preis wird bei 1 Euro pro Nutzung plus 0,15 Euro pro Minute liegen.
Ich habe unter Verweis auf Erfahrungen in Städten der USA darauf hingewiesen, dass aus ökologischen Gründen auf die Langlebigkeit der Roller geachtet werden sollte.