Besuch auf dem Keltenhof

Hinweis: Dieser Beitrag ist schon älter und wurde möglicherweise noch nicht in das neue Format umgewandelt.

21.06.2019

„Ich ess Blumen“

Der Kel­ten­hof in Fil­der­stadt-Bern­hau­sen ist bekannt als inno­va­ti­ver land­wirt­schaft­li­cher Betrieb mit gro­ßem Sor­ti­ment an küchen­fer­ti­gen Sala­ten und Gemü­se. Ein­mal mehr war ich dort – und lern­te Neu­es ken­nen.

Ein­fach nur Sala­te anzu­bau­en ist Ger­hard Dau­mül­ler zu wenig. Obwohl die Aus­wahl an Sala­ten, die von der Gas­tro­no­mie abge­nom­men wer­den, mit vie­len Sor­ten von Lol­lo Rosso über Eis­berg­sa­lat bis hin zu Misch­sa­la­ten und jun­gem Spi­nat und Ruco­la bereits groß ist, gibt es noch viel mehr: So bei­spiels­wei­se Wie­sen­kräu­ter und Aus­ge­fal­le­nes wie die Scho­ko­min­ze oder auch die sel­ber zube­rei­te­ten Salat­dres­sings. Mehr als nur schön anzu­se­hen sind auch die ess­ba­ren Blü­ten, dar­un­ter Gän­se­blüm­chen und die Korn­blu­me oder das Veil­chen (Foto). Beson­ders gut geschmeckt hat mir der Bron­ze­fen­chel, der stark an Lakrit­ze erin­nert. Schön anzu­se­hen und eben­falls schmack­haft ist die knall­ro­te India­ner­nes­sel.

Kürz­lich ins SWR-Fern­se­hen gebracht hat es Ger­hard Dau­mül­ler mit sei­nem „Kaf­fee-Pro­jekt“, für das er sich bera­tend ein­bringt. Hin­ter­grund: Die Kaf­fee­pflan­ze gibt Kof­fe­in auch in den Boden ab, ver­gif­tet sich damit aber sel­ber mit der Fol­ge, dass sie auf den mit Kof­fe­in ange­rei­cher­ten Böden nicht mehr gut wächst. Die Scho­ko­min­ze, die nach Bit­ter­scho­ko­la­de und Min­ze schmeckt und auf dem Kel­ten­hof ange­baut wird, gilt als „koffe­in­lie­ben­de“ Pflan­ze. Sie könn­te den Böden in Kaf­fee-Anbau­län­dern wie in Mexi­ko das Kof­fe­in ent­zie­hen und als kof­fe­in­hal­ti­ger Tee ver­mark­tet wer­den. Wei­te­rer Vor­teil: Da die Scho­ko­min­ze als domi­nan­te Pflan­ze gilt, wer­den „Unkräu­ter“ ver­drängt und der Ein­satz von Gly­pho­sat kann zumin­dest redu­ziert wer­den. Soweit die Theo­rie. Ob das klappt muss sich noch zei­gen.

Im wei­te­ren Gespräch ging es um den Pflan­zen­schutz (ein­ge­setzt wer­den ver­mehrt Prä­pa­ra­te aus dem Bio­land­bau und kein Gly­pho­sat mehr), den Boden­schutz und die regio­na­le Ver­mark­tung.