Firmenbesuch bei Ritter Solar
Der Name „Ritter“ steht im Schwabenland keineswegs ausschließlich für leckere Schokolade, sondern ebenso für alternative Energie. Im Schönbuch werden solarthermische Anlagen gebaut.
Beides, nämlich die Schokolade und die Solarthermie, hängen nicht nur familiär zusammen. Nachdem 1986 die Atomkatastrophe von Tschernobyl auch die Haselnusserne in der Türkei für die Ritter-Sport-Schokolade verstrahlt hatte, sollte die Energieversorgung für die Schokoladen-Produktion umgestellt werden. Doch für den Wärmebedarf gab es keine Komplettsysteme für Sonnenkollektoren. Damit war aus der Not eine Geschäftsidee geboren. Im Jahr 1988 wurde die „Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH“ gegründet. Hauptgesellschafter sind bis heute die beiden Geschwister, die Schokoladenfabrikanten Alfred T. Ritter und Marli Hoppe-Ritter. Das Unternehmen beschäftigt 185 Menschen. Neben solaren Wärmesystemen, die als komplette Systemlösungen angeboten werden, bietet das Unternehmen auch Holzpellet- und Gasbrennwertsysteme. Der Hauptfokus liegt auf „ökologischem Heizen mit Solarthermie in Verbindung mit ergänzenden Energiequellen“ (so heißt es auf der Ritter-Homepage). Vier Jahre nach der Unternehmensgründung kam der erste Flachkollektor für die solare Warmwassererzeugung auf den Markt. Das Unternehmen ist auf Wärmeanlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser spezialisiert. Mit „Ritter XL Solar“ werden jedoch auch Großanlagen für Wärmenetze, Prozesswärme, solares Heizen und Kühlen angeboten. So wurde im Jahr 2016 Deutschlands größte Solarthermieanlage gebaut, die mit einer Kollektorfläche von über 8.000 Quadratmeter das Wärmenetz der Stadtwerke Senftenberg speist. Für seine Fassadenkollektoren erhielt das Unternehmen schon Design-Preise. Einen Innovationspreis erhielt das Unternehmen für einen Wärmespeicher, der in Teilstücke zerlegt in Bestandsgebäude eingebaut werden kann. In unseren Breiten kann Dank eines Solarkollektors für sechs bis acht Monate im Jahr vollständig auf Öl, Gas oder andere Energieträger verzichtet werden. Aufs Jahr gesehen kann mehr als die Hälfte der Wärmeenergie solar erzeugt werden.
Ritter Solar kooperiert mit über 700 Handwerkern, über die der Vertrieb, der auf Deutschland beschränkt ist, läuft. Etwa 150 bis 200 dieser Handwerksbetriebe besitzen eine Servicezulassung von Ritter.