Bild rechts: Vor dem Tafelladen mit Ladenleiter Peter Schiewe.
Besuch im Tafelladen Kirchheim
Tafelläden erfüllen zwei Aufgaben: Sie tragen dazu bei, dass weniger von noch guten Lebensmitteln weggeworfen werden. Zugleich helfen sie Menschen mit wenig Geld – mit preiswertem Essen und Angeboten an Beratung.
Immer wieder besuche ich Tafelläden, um mit Haupt- und Ehrenamtlichen und gerne natürlich auch Kundinnen und Kunden zu sprechen. Damit gewinne ich Einblicke in die Situation von Menschen, die üblicherweise eher keine politischen Veranstaltungen besuchen und sich nur selten direkt artikulieren. Nun war ich wieder im Tafelladen in Kirchheim unter Teck. Dieser besteht bereits seit dem Jahr 1999, allerdings an seinem inzwischen und nicht letzten Standort, und wird getragen vom DRK Kreisverband Nürtingen-Kirchheim./
Auf seiner Homepage stellt der Laden seine Funktion als „Lebensmittel-Retter“ in den Vordergrund. Er schreibt, er würde einen „Ausgleich bieten für die Bedürftigen im Kreisverbandsgebiet, indem wir qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die ansonsten im Müll landen, an Bedürftige günstig weitergeben.“ Die Arbeit wird geleistet durch die hauptamtliche Ladenleitung und etwa 15 Ehrenamtliche. 750 Personen sind berechtigte Kundinnen und Kunden (entspricht in etwa 600 Haushalten), da sie beispielsweise Bürgergeld beziehen. Die Anzahl der Berechtigten ist vor allem durch die Geflüchteten aus der Ukraine zuletzt angestiegen.
Der Ladenleiter Peter Schiewe betonte im Gespräch die soziale Funktion des Ladens. Die Kundinnen und Kunden seien in der Tendenz etwas jünger geworden, was aber auch mit der zentralen Lage des aktuellen Standortes zu tun haben könne. Lebensmittel gebe es weitgehend ausreichend. Frischwaren kämen von den Supermärkten. Dank großer Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung könnte weniger schnell verderbliche Ware zugekauft werden. Auch aufgrund der beengten Räumlichkeiten seien keine Veranstaltungen oder Beratungsangebote möglich. Letztere könnten aber vermittelt werden.