Unsicherheiten lässt die Liste schrumpfen
Der alternative „Verkehrsclub Deutschland“ VCD hat seine neue Auto-Umweltliste vorgelegt. Diese ist als Entscheidungshilfe für Kaufentscheidungen zu verstehen. Angesichts des Dieselskandals wurden diesmal nur Autos aufgenommen, für die vom Hersteller Umweltdaten geliefert wurden und von denen reale Daten durch Straßenmessungen vorliegen.
Weitere Kriterien: Die Fahrzeuge dürfen nicht mehr als 150 Gramm Kohlendioxide ausstoßen, Diesel müssen den aktuellen Euro 6‑Grenzwert einhalten, Benziner mit Direkteinspritzung müssen über Partikelfilter verfügen und die Autos dürfen nicht lauter als 73 Dezibel sein. In die Positiv-Liste geschafft haben es schließlich sechs Benzin-Hybride, fünf Erdgas-Autos, 13 Benziner und 10 Elektroautos. Die gelisteten Fahrzeuge werden in den kommenden Jahren noch in jeder Umweltzone gefahren werden dürfen. Weshalb befinden sich keine Dieselfahrzeuge in der Liste, obwohl diese „nicht nur auf dem Rollenprüfstand, sondern auch auf der Straße sauber sein können“, wie der VCD betont? Dies hat mehrere Gründe: Stand der Technik ist „Selective Catalytic Reduction“ (SCR), eine aufwändige Abgasnachbehandlungsanlage, die Stickoxide wirksam reduziert. Noch liegen aber sehr wenige Ergebnisse von den Realwerten solcher Fahrzeuge vor. Der VCD kann nur einen nennen, nämlich den Mercedes E 220 d. Da er aber einen hohen Verbrauch und damit zu hohe CO2-Emissionen aufweist, kann er nicht empfohlen werden.
Zu E‑Autos: Für die Rohstoffgewinnung u. a. für die Batterieproduktion schleppen Elektroautos einen größeren ökologischen Rucksack mit sich herum als Verbrennerfahrzeuge für ihre Produktion. Im Betrieb kann sich diese wieder ausgleichen – aber nicht, wenn E‑Autos von Wenigfahrern oder als Zweitwagen eingesetzt werden. Sie bieten sich an in regelmäßig genutzten Fuhrparks (so bspw. fürs CarSharing) und für Pendler bei täglichen Fahrten von 30 und mehr Kilometern pro Strecke.
Zu Erdgas-Autos: Da sie verhältnismäßig wenig CO2 emittieren und den Kraftstoff sauber verbrennen finden sich diese Fahrzeuge auf der Liste wider. Ein weiterer Vorteil liegt lt. VCD darin, dass aus Abfall- und Reststoffen erzeugtes Methan ins Erdgasnetz eingespeist werden und so den Bedarf an fossilem Erdgas reduzieren kann.
Die VCD-Autoumweltliste ist Teil einer kleinen Broschüre mit weiteren Informationen, die unter https://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/Redaktion/Themen/Auto_Umwelt/VCD_Auto-Umweltliste/AuLi-17–18/AULi_17_Download.pdf abgerufen werden kann.