Barrierefreie Bahn in weiter Ferne

Hinweis: Dieser Beitrag ist schon älter und wurde möglicherweise noch nicht in das neue Format umgewandelt.

21.10.2019

Auch Aufzüge und Rolltreppen altern

Die Infra­struk­tur-Mise­re bei der Bahn wirkt sich auch auf die Bar­rie­re­frei­heit aus. Nicht über­all sind die drin­gend erfor­der­li­chen Fort­schrit­te für die Siche­rung der Mobi­li­tät auch für Men­schen mit Behin­de­rung erkenn­bar.

Die Deut­sche Bahn (DB) unter­hält rund 2.200 Per­so­nen­auf­zü­ge und 1.000 Roll­trep­pen. Deren Durch­schnitts­al­ter steigt deut­lich an, weil zu wenig erneu­ert wird. Das Durch­schnitts­al­ter der Per­so­nen­auf­zü­ge stieg zwi­schen 2015 und 2018 von 9 auf 10 und das der Roll­trep­pen gar von 9 auf 12 Jah­re an. „Ver­jüngt“ haben sich hin­ge­gen die Bahn­stei­ge von 40 auf durch­schnitt­lich 38 Jah­re. Hier dürf­te sich bemerk­bar machen, dass vie­le Bahn­stei­ge erneu­ert und auf geeig­ne­te­re Höhen gebracht wur­den, um das Ein- und Aus­stei­gen in die/von den Zügen zu ver­ein­fa­chen.

Zurück zu den Auf­zü­gen und Roll­trep­pen: Deren Ver­füg­bar­keit lag im ers­ten Halb­jahr bei 97 Pro­zent (betrach­tet wird hier­für der Tages­zeit­raum von 6 bis 22 Uhr), eben­so im Vor­jahr 2018. Der von der DB selbst gesteck­te Ziel­wert wird damit genau erreicht. Für die Fahr­gäs­te, die auf Auf­zü­ge und Roll­trep­pen ange­wie­sen sind, dürf­te der Wert bes­ser klin­gen als er im All­tag erlebt wird. Haupt­ur­sa­chen für Aus­fäl­le sind tech­ni­sche Stö­run­gen und Van­da­lis­mus. Inzwi­schen sind alle Auf­zü­ge und Roll­trep­pen mit Sen­so­ren aus­ge­stat­tet, die Stö­rungs­da­ten auto­ma­tisch an die Betriebs­zen­tra­le über­mit­teln. Auf bahn.de und der DB-App kön­nen kann dann gese­hen wer­den, wo was nicht funk­tio­niert. Vor allem aber soll­te das Repa­ra­tur­per­so­nal schnel­ler vor Ort sein.

Die hohe Anzahl an doku­men­tier­ten Hil­fe­stel­lun­gen durch Ser­vice­per­so­nal an den Bahn­hö­fen machen den infra­struk­tu­rel­len Hand­lungs­be­darf deut­lich: Im Jahr 2018 halb das Bahn­per­so­nal 850.000 mal Men­schen mit Han­di­cap.

Quel­len: Ant­wort auf münd­li­che Fra­ge 35 vom 10.10.2018, Bun­des­tags­druck­sa­chen 19/13092 und 19/13105