Auch Aufzüge und Rolltreppen altern
Die Infrastruktur-Misere bei der Bahn wirkt sich auch auf die Barrierefreiheit aus. Nicht überall sind die dringend erforderlichen Fortschritte für die Sicherung der Mobilität auch für Menschen mit Behinderung erkennbar.
Die Deutsche Bahn (DB) unterhält rund 2.200 Personenaufzüge und 1.000 Rolltreppen. Deren Durchschnittsalter steigt deutlich an, weil zu wenig erneuert wird. Das Durchschnittsalter der Personenaufzüge stieg zwischen 2015 und 2018 von 9 auf 10 und das der Rolltreppen gar von 9 auf 12 Jahre an. „Verjüngt“ haben sich hingegen die Bahnsteige von 40 auf durchschnittlich 38 Jahre. Hier dürfte sich bemerkbar machen, dass viele Bahnsteige erneuert und auf geeignetere Höhen gebracht wurden, um das Ein- und Aussteigen in die/von den Zügen zu vereinfachen.
Zurück zu den Aufzügen und Rolltreppen: Deren Verfügbarkeit lag im ersten Halbjahr bei 97 Prozent (betrachtet wird hierfür der Tageszeitraum von 6 bis 22 Uhr), ebenso im Vorjahr 2018. Der von der DB selbst gesteckte Zielwert wird damit genau erreicht. Für die Fahrgäste, die auf Aufzüge und Rolltreppen angewiesen sind, dürfte der Wert besser klingen als er im Alltag erlebt wird. Hauptursachen für Ausfälle sind technische Störungen und Vandalismus. Inzwischen sind alle Aufzüge und Rolltreppen mit Sensoren ausgestattet, die Störungsdaten automatisch an die Betriebszentrale übermitteln. Auf bahn.de und der DB-App können kann dann gesehen werden, wo was nicht funktioniert. Vor allem aber sollte das Reparaturpersonal schneller vor Ort sein.
Die hohe Anzahl an dokumentierten Hilfestellungen durch Servicepersonal an den Bahnhöfen machen den infrastrukturellen Handlungsbedarf deutlich: Im Jahr 2018 halb das Bahnpersonal 850.000 mal Menschen mit Handicap.
Quellen: Antwort auf mündliche Frage 35 vom 10.10.2018, Bundestagsdrucksachen 19/13092 und 19/13105