Dass es in Lenningen, gelegen am Albtrauf, eine Bergwacht gibt, dürfte nicht allen bekannt sein. Nach vereinzelten Kontakten habe ich den Verein nun an seinem Sitz besucht, um mich näher zu informieren.
Die Aufgaben der Bergwacht umfassen vor allem die Rettung hilfsbedürftiger Personen aus unwegsamem Gelände und aus großen Höhen. Die Bergwacht erfüllt die Funktion eines Rettungsdienstes inklusive notfallmedizinischer Erstversorgung und ist Teil des Katastrophenschutzes. Dafür verfügen alle Aktiven über die gleichen Qualifikationen wie diejenigen, die sich bei der DRK-Einsatzbereitschaft engagieren. Hinzu kommen die erforderlichen zusätzlichen Qualifikationen. Die Bereitschaft steht an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung. Konkrete Einsätze können beispielsweise die Suche nach Vermissten, die Bergung von Gleitschirmfliegern aus Bäumen und die Rettung verunglückter Felsenkletterer sein. Dabei wird eng beispielsweise mit Deutschen Rotem Kreuz und Feuerwehr zusammengearbeitet. Die Bergwacht ist – wie auch die Wasserwacht – ein Fachdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Wer Mitglied bei der Bergwacht ist, ist automatisch Mitglied im DRK-Dachverband. Die Bergwacht in Lenningen verfügt über rund 40 Mitglieder, von denen die Hälfte aktiv ist. Dem Verband stehen zwei für Einsätze ausgestattete Fahrzeuge zur Verfügung. Jährlich sind zwischen 20 und 30 Einsätze in der Bergrettung plus eine vergleichbare Anzahl an Unterstützungseinsätze beim DRK dokumentieren. Das Einsatzgebiet umfasst einen Teil des Landkreises, abgegrenzt von den Bergwachten mit Sitz in Esslingen und „oben auf der Alb“ in Schopfloch. Zu den Aufgaben der Bergwacht zählen auch Maßnahmen der Landschaftspflege und des Artenschutzes in unwegsamem Gelände und im Fels.
Zum Schluss unseres Gesprächs kamen wir auf die größte Herausforderung, die sich den Helferinnen und Helfern stellen kann: Die Bergung von Menschen, die durch Absturz oder Suizid ums Leben kamen.
Ich bedanke mich auch an dieser Stelle herzlich bei den Ehrenamtlichen, die sich zugunsten unserer Sicherheit engagieren und hierfür viel Zeit investieren und sich im Extremfall auch selbst in gefährliche Situationen bringen können!