Besuch im Revier Geislingen
Zwölf Reviere umfasst das Polizeipräsidium Ulm. Eines davon ist das in Geislingen an der Steige, das ich besucht habe.
Das Revier mit seinen drei Polizeiposten in Kuchen, Deggingen und Böhmenkirch ist für etwa ein Viertel der Göppinger Kreisfläche zuständig und gilt mit dieser Größe als „mittleres Revier“. Der Schwerpunkt der Arbeit der Polizistinnen und Polizisten spielt sich jedoch in Geislingen ab. Dort wird an Brennpunkten wie dem Bahnhof und an Jugendtreffpunkten besonders Präsenz gezeigt. Erfolgreich wurde gezielt die Einbruchskriminalität bekämpft, die Fallzahlen sind deutlich gesunken. Anstiege sind hingegen bei den festgestellten Drogendelikten zu verzeichnen, was jedoch auf verstärkte Kontrollen zurückzuführen ist.
Die Schichtarbeit, unbesetzte Stellen, Überstunden und die zunehmende Respektlosigkeit aus Teilen der Gesellschaft wirken auf die Polizeiangehörigen belastend. Für die vergangenen beiden Jahre weist die Polizeistatistik jeweils 17 Gewalttaten gegen Geislinger Polizeibeamte aus. Revierleiter Jens Rügner spricht dennoch von einer hohen Motivation seiner Kolleginnen und Kollegen. Die Belastung durch die schwierigen Arbeitsbedingungen steige jedoch. Sehr gut sei die sachliche Ausstattung der Polizei und glücklicherweise werde auch wieder mehr ausgebildet. Eine Entlastung durch den Nachwuchs stelle sich aber erst in Jahren ein: „Polizist ist ein Erfahrungsberuf“, so Rügner, und die Nachwuchsbeamten müssten auch zunächst ihre Ausbildung abschließen.
Beim Rundgang durch das Revier konnte ich grobe Einblicke in die Einsatzplanung gewinnen und mit einigen der Beamten über ihre Arbeit sprechen.
Vielen Dank für die gute Polizeiarbeit zugunsten unserer Sicherheit!