09.08.2018
Schrott Bosch in Dettingen unter Teck
1948 wurde das Unternehmen gegründet, um Kriegsschrott zu entsorgen. Heute erfasst und bearbeitet das Unternehmen (inklusive Tochter-/Beteiligungsunternehmen in Göppingen und Backnang) mit seinen knapp 80 Beschäftigten Metallabfälle (Stahl, Kupfer, Aluminium) aus der ganzen Region. Die Metalle werden in den Kreislauf der Wirtschaft zurückgeführt. Seit 20 Jahren gibt es ein Zweitwerk im Plochinger Neckarhafen und damit die Anbindung an die Bundeswasserstraßen.
Das Unternehmen droht den Güteranschluss am Stammsitz in Dettingen unter Teck zu verlieren. Hintergrund ist, dass mit der Insolvenz der Papierfabrik Scheufelen ein großer Güterkunde der Deutschen Bahn weggebrochen ist („Wir sind Anhängsel von Scheufele“, so der Geschäftsführer). DB Cargo hat den Vertrag zunächst auf Ende September, nun auf Dezember gekündigt. Bosch benötigt pro Tag zwei bis fünf Güterwagen von der Bahn. Jeder Wagen vermeidet zwei Fahrten mit dem Lkw. Bei einem Rundgang über das Gelände habe ich mir die Schredderanlage („Das Herzstück des Unternehmens“) und die Beladung der Güterwagen angeschaut. Das Betriebsgelände wird von einem etwa 250 Meter langen Gütergleis durchzogen. Ich habe meine volle Unterstützung dafür zugesagt, dass auch in Zukunft noch die Bahn rollt.
Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen
Die altehrwürdige, 1855 gegründete Papierfabrik im Lenninger Tal musste zu Jahresbeginn Insolvenz anmelden. Schon in den Jahren zuvor wurde Personal abgebaut. Im April wurde die Produktion eingestellt. Im Juli startete die neu gegründete Scheufelen GmbH mit 100 Mitarbeitenden. Das Produkt, das Hoffnung auf eine Zukunft macht: Papier aus Gras und damit einem schnell nachwachsenden und regionalverfügbaren Rohstoff. Es soll mit Einsparungen bei Energie und den Verzicht auf Chemie ökologisch punkten und als Verpackungsmaterial dienen, ist aber auch als Druckpapier und für weitere Verwendungen einsetzbar. Noch enthält das Graspapier, das gemeinsam mit anderen Papieren ganz normal recycelt werden kann, zur Hälfte Holzfaser. Herr Scheufelen machte im Gespräch das Ziel klar: Das Unternehmen möchte das „baumlose Papier“ entwickeln und produzieren. Denkbar ist, dass der Holzanteil durch Hanf- oder Strohfasern ersetzt wird, um die erforderliche Festigkeit des Papiers zu gewährleisten. An das Gespräch angeschlossen wurde ein kurzer Rundgang durch die Produktion, in der auch noch „normales“ Papier gefertigt wird.
Dario´s GmbH in Kirchheim unter Teck
Im Jahr 2005 wurde das Unternehmen vom damals 16-jährigen Dario Müller gegründet. Er handelte zunächst mit schweizer Uhren und exklusiven Füllhaltern. Heute bietet das Unternehmen eine breite, aber exklusive Produktpalette an: Von Feinkostartikeln über technische Geräte wie Stereoanlagen und Spielzeug bis hin zu Oberbekleidung insbesondere aus Bio-Baumwolle. Im Gespräch ging es um Möglichketen, die Nachhaltigkeiten der Produkte zu erhöhen.