14.01.2023
Foto: Mitarbeitende von Alstom und ein Teil meines Teams vor einer Stuttgarter S‑Bahn.
ETCS für S‑Bahnen, Regionalzüge für Baden-Württemberg
Beim Zughersteller Alstom in Hennigsdorf (Brandenburg, nördlich von Berlin) habe ich mir mit meinem Team angeschaut, wie die Stuttgarter S‑Bahn-Fahrzeuge mit dem digitalen Zugbetriebssystem ETCS (European Train Control System) nachgerüstet werden. Zudem bekommen die Züge eine neue Innenausstattung und Lackierung. Zur zukünftigen Innenausstattung gehören ergänzend zu den bisherigen Sitzen anders gestaltete Sitzmöglichkeiten (durchgehende Sitzflächen) und „Stehsitze“ zum bequemen Anlehnen. Die ETCS-Ausrüstung dauert etwa 10 Tage pro Fahrzeug und zieht sich daher mit Blick auf die Bestandsflotte über einen langen Zeitraum hin. Besser wäre es, bundesweit alle neuen Züge gleich mit ETCS auszuliefern. Leider werden aber von einigen Aufgabenträgern noch immer neue Züge ohne ETCS bestellt.
Wir sprachen recht ausführlich über den geplanten digitalen Knoten Stuttgart. Dieser wird Infrastrukturseitig „ETCS only“ ausgestattet. Die konventionelle Technik mit ortsfesten Signalen wird es also nicht mehr geben. Die Züge hingegen werden zusätzlich mit ETCS ausgestattet, was als große Herausforderung gilt, muss doch das Zusammenspiel mit der vorhandenen (konventionellen) Software reibungslos funktionieren. Für den Knoten Stuttgart müssen alle 333 Fahrzeuge der vier Fahrzeugtypen auf ETCS umgerüstet werden. Alstom hatte hierfür in der Ausschreibung der Leistungen alle vier Lose gewonnen.
Zudem konnte ich mir in einem virtuellen Raum die neuen Coradia Stream HC-Züge für Baden-Württemberg in 3 D anschauen. Das sind Doppelstockzüge für den Regionalverkehr. Diese Züge sollen bis zu 200 Stundenkilometer schnell fahren können und ab Ende 2025 zum Einsatz kommen.