Der Demeter-Landesverband Baden-Württemberg hat seinen Sitz in meinem Wahlkreis. Klar, dass ich nach meinen Besuchen auf unzähligen Biohöfen auch mal endlich dort vorbeikommen musste.
Acht Mitarbeitende sind beim Landesverband von Demeter in Echterdingen beschäftigt. Der Verband ist weltweit aktiv, hat aber seinen Schwerpunkt in Europa. In Deutschland produzieren 1.500 Höfe unter dem Demeter-Siegel. Hinzu kommen 1.000 Verarbeiter. Das Sortiment umfasst 16.000 Produkte. Demeter in Deutschland ist in fünf Landesverband gegliedert. Der in Baden-Württemberg entspricht den Grenzen des Landes. Nach einer Umsatz-Delle nach der hohen Nachfrage in der Corona-Zeit wird inzwischen wieder Wachstum verzeichnet. Hier dürfte allerdings die allgemeine Preissteigerung hineinspielen. Während Eier und Gemüse überdurchschnittlich häufig in Bio-Qualität nachgefragt werden, bleiben Fleischprodukte eine kleine Nische. Im Gespräch wurden auf Nachfrageseite so manche Widersprüche deutlich: So gibt es Umfragen unter Verbraucher/innen, die sowohl einen hohen Qualitätsanspruch als auch eine Preissensibilität erbrachten. Vielleicht erklärt dies den Trend zu Handelsmarken wie ReweBio und dem (Bio-) Einkauf beim Discounter. Als entscheidende Faktoren für Bio wurden Geschmack, Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgemacht.
Die Anzahl der Demeter-Betriebe sinkt bundesweit. Als Gründe werden fehlende Hofnachfolgen, schwieriger werdende Absatzmärkte in Verbindung mit der Einkommenssituation sowie die aufkommende Weidepflicht gesehen, der nicht alle Höfe nachkommen können.
Selbstverständlich sprachen wir auch über politische Rahmenbedingungen für den Biolandbau. Beklagt wurde das hohe Ausmaß an Bürokratie. Befürchtet wird, dass sich Gentechnikfreiheit nicht auf Dauer gewährleisten lässt und dass das Werben mit Nachhaltigkeit durch die EU eingeschränkt werden könnte. Handlungsbedarf wird bei der Ausbildung von Bio-Landwirten gesehen. Unter Druck steht die Beratung für landwirtschaftliche Betriebe, da die Finanzierung ungesichert ist.