Gespräche mit Polizei in Nürtingen
In Nürtingen habe ich die im Tiefenbachtal stationierte Polizeihundeführerstaffel besucht. Zuvor hatte ich mich im Polizeiposten im Nürtinger Roßdorf informiert.
Idyllisch liegt es da, das Tiefenbachtal in Nürtingen. Von der Straße und dem von Wanderern und Radfahrenden gut frequentierten Weg aus nicht zu sehen ist die Polizeihundeführerstaffel. Sie verfügt über 16 Stellen – und 16 Polizeihunde. Ausgebildet sind sie als Schutz‑, Drogen‑, Sprengstoff- oder Brandmittelhunde. Die Hunde gehören dem Land, werden jedoch von ihren Frauchen und Herrchen ähnlich wie Privathunde gehalten, nach Feierabend mit nachhause genommen und sind stark auf „ihre“ Menschen fixiert. Für den Polizeidienst besonders geeignet sind der Deutsche, der Belgische und der Niederländische Schäferhund. Ich durfte einige kurze Trainingseinheiten auf dem polizeieigenen Übungsplatz mitverfolgen und war beeindruckt davon, wie angespannt und konzentriert gleichermaßen die Hunde waren. Die Polizeihundeführerstaffel ist an allen Tagen, nicht aber rund um die Uhr, besetzt. Der Schwerpunkt liegt in den Nachtstunden. Binnen fünf Minuten sind Mensch und Hund für Einsätze startklar.
Zuvor hatte ich mich im Polizeiposten im Nürtinger Roßdorf über die dortige Arbeit informiert. Der Posten im Roßdorf ist einer von insgesamt vier, die zum Polizeirevier Nürtingen gehören. Betreut werden neben dem Roßdorf die Stadtteile Braike, Raidwangen und Enzenhardt sowie die Gemeinde Großbettlingen. Fünf Polizistinnen und Polizisten, darunter zwei Frauen, teilen sich vier Stellen. Besetzt ist der Posten montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr.
333 Straftaten wurden im vergangenen Jahr im gesamten Bereich des Polizeipostens verfolgt, nach Anstiegen in den Jahren 2016 und 2017, war das ein Rückgang um 19 Fälle. Treffpunkte, die insbesondere von jungen Menschen frequentiert werden, sorgen immer wieder für Anzeigen wegen Lärm, Müll und Sachbeschädigung. Die Flüchtlingsunterkunft in Roßdorf beschäftigt die Polizei vor allem, wenn Abschiebungen abgelehnter Flüchtlinge durchgeführt werden müssen. Dies kann mit sehr hohem Zeitaufwand verbunden sein. Ansonsten sind die üblicherweise dort verzeichneten Vorkommnisse nicht auffallend.
Revierleiter Mathias Lipp, der beim Gespräch mit dabei war, sprach die Personalausstattung seines Reviers an und machte auf die derzeitigen Personalengpässe aufmerksam, die durch anstehende Pensionierungen verschärft werden. Zwar bildet das Land im Rahmen einer Einstellungsoffensive wieder mehr junge Polizistinnen und Polizisten aus. Diese stehen allerdings für den Dienst erst nach ihrer Ausbildungszeit von mehreren Jahren zur Verfügung.
Mein Dank an die Polizistinnen und Polizisten für ihren Dienst für unsere Sicherheit!