„Das BSWAG kommt” – war vermutlich der zentrale Slogan meiner Praktikumszeit. 6 Wochen durfte ich Matthias und seinem Büro über die Schultern schauen und bei Gelegenheit auch unter die Arme greifen. Als angehender Umwelt– / Verkehrsingenieur ist mir der Schienenverkehr gut vertraut. Wir denken in unserer Lehre Mobilität in enger Verknüpfung mit Stadtentwicklung, Lebensqualität aber auch baulicher Anforderungen. Bei Matthias wollte ich meinen Horizont erweitern und meine politische Bildung mit einem fokussierten Blick auf die Bahnpolitik bereichern. Schon an „Tag Eins“ tauchte ich tief ein und das Wort „Bundesschienenwegeausbaugesetz“ sollte meine Praktikumszeit begleiten. Ein Gesetz, das aufwendig ist auszusprechen und lange gebraucht hat, um verwirklicht zu werden, aber für die Bahnpolitik ein Meilenstein sein wird, damit man irgendwann schneller mit der Bahn an seinem Ziel ist, als man das komplizierte Gesetz ausgesprochen hat.
„Bundesschienenwegeausbaugesetz“, „Integraler Takt-Fahrplan“, „Infrastrukturzustandsbericht“ sollten nur einige der Wörter sein, deren Aussprache für einen Zungenbrecher sorgen mögen. Schnell erkannte ich, dass sämtliche Kommunikation durch passende Abkürzungen, möglichst effizient gehalten werden. Doch egal ob komplex zusammengesetzte Substantive oder fesche Abbreviationen: Sie sind immer nur so gut, wie sie auch fachlich weiterbringen. Dass wissenschaftliche Arbeit bei der Bahnpolitik im Büro Gastel nicht zu kurz kommt, merkte ich sofort.
Eloquente Mitarbeitende und Studierende bilden ein Team, das Tag ein Tag aus detaillierten fachlichen Informationen zusammensammelt, sodass Matthias und die ganze AG Mobilität eine fundierte Faktenlage hat, um sich eine begründete Meinung bilden und durchdachte Entscheidungen fällen zu können. Dank meiner Vorkenntnisse fiel es mir nicht nur leicht, schnell durch die kuriosen Abkürzungen durchzusteigen, sondern auch meinen Eigenbeitrag zu Recherchen leisten zu können und dabei selbst ganz viel lernen zu dürfen.
Neben fachlicher Kompetenzen ist gerade in einem Bundestagsbüro auch die kommunikative Leistung hochrelevant, um die Bürger:innen stets zu informieren und sich auszutauschen. Dass das bei Matthias hohe Priorität hat, bemerkt jede:r, der:die sich für Bahnpolitik interessiert: Egal ob Zeitungsleser:in, SocialMedia-Native oder begeisterte Besucher:in von Grünen-Veranstaltungen mit Matthias. Auch ich durfte seine Kanäle mitbespielen und dabei meine Kreativität ausleben. Und neben fachlichen und kommunikativen Werkzeugen sind auch soziale Kompetenzen für die Arbeit eines Abgeordnetenbüros unerlässlich. Und dass es daran nicht scheitern mag, merkte ich sofort. In meiner Zeit im Praktikum war das Büro und Team stets eine Wohlfühloase, sodass es mir jetzt nur sehr schwerfällt, „Auf Wiederseh’n“ sagen zu müssen. Egal ob Besprechungen, der Kaffee auf dem Bürosofa oder die privaten Gespräche und Fachsimpelei beim Mittagessen bereicherten die Wochen sehr. Ich danke allen im Team.
Von Karoline über unsere vier Studentischen, unseren drei wissenschaftlichen Mitarbeitenden bis hin zum Regionalbüro sowie allen Mitarbeitenden der Fraktion und besonders der AG Mobilität, mit denen ich im Austausch stehen durfte. Aber natürlich zu guter Letzt ganz besonders Matthias!
Durch alle diese wunderbaren Menschen konnte ich so viel dazu lernen und neue interdisziplinäre Perspektiven auf die Mobilität gewinnen – Zusammenhänge verstehen, die ich bisher noch nicht richtig durchstiegen hatte, und Zusammenhänge entdecken, deren Existenz mir bisher noch nicht bekannt war. Vielen Dank für die spannenden Einblicke in fraktionelle Sitzungen, Ausschüsse, Gespräche und Meetings mit Amtsträger:innen der Politik und Verantwortlichen von Verbänden und Gesellschaften. Nun mit einem erweiterten Fach- und Politikwissen wieder zurück in die universitäre Ausbildung zu gehen, um es dort gleich zur Anwendung zu bringen, freut mich sehr.