Besuch bei JobRad in Freiburg
Der Radverkehr boomt. Davon profitiert auch „JobRad“. Das Unternehmen aus Freiburg hat sich auf das Dienstrad-Leasing spezialisiert. Ich habe es in Freiburg besucht.
Mit Geschäftsführer Uli Prediger und Nadyne Saint-Cast (Grünen-Stadträtin und JobRad-Mitarbeiterin) habe ich über die steuerrechtlichen Aspekte, den aktuellen Boom des Radfahrens und allgemeine verkehrspolitische Fragestellungen diskutiert.
Das Leasing funktioniert so: Der Arbeitgeber least das Fahrrad und überlässt es der/dem Arbeitnehmer*in zur Nutzung für dienstliche wie private Wege. Die/der Arbeitnehmer*in erhält einen Teil des vertraglichen Arbeitsentgelts nicht in bar, sondern als Sachbezug. Die bisherige 0,5%-Regel für Leasing-Diensträder bei der Gehaltsumwandlung wurde in eine für Arbeitnehmer*innen steuerlich noch attraktivere 0,25%-Regelung (maßgeblich ist der Bruttolistenpreis des Fahrrades; die Leasingverträge laufen 36 Monate) ersetzt. Geleast werden können „normale“ Fahrräder, Pedelecs und auch die schnelleren S‑Pedelecs.
JobRad mit seinen weit über 300 Beschäftigten zählt inzwischen mehr als 20.000 Unternehmen (darunter die Deutsche Bahn) zu seinen Kunden und macht das Fahrrad als Verkehrsmittel attraktiver. Durch die in der Coronakrise extrem gestiegene Nachfrage nach Fahrrädern sind nicht nur viele Fahrradläden weitgehend ausverkauft, sondern es gibt auch bei JobRad längere Bearbeitungszeiten.
„JobRad“ ist damit die Umsetzung der ursprünglichen Gründungsidee des Unternehmens, das Prinzip des Dienstwagens aufs Fahrrad zu übertragen, in hervorragender Weise gelungen.
Es wäre mehr als wünschenswert, dass sich mehr Unternehmen stärker in Sachen “Fahrrad” engagieren. Sie profitieren ja auch davon, weil sie weniger sehr teure Kfz-Stellplätze vorhalten müssen und Beschäftigte, die an den Arbeitsplatz radeln, statistisch zwei Tage pro Jahr weniger krank sind.