Zu Besuch bei Autohaus Trautwein
Er kommentiert gerne Beiträge auf Facebook und er geht nicht immer die ganz gewöhnlichen Wege eines Autohaus-Inhabers: Thomas Trautwein aus Filderstadt.
Das traditionsbehaftete Autohaus befindet sich am Ortsausgang von Filderstadt-Bernhausen. Die Felder befinden sich ebenso in Steinwurfweite wie das Polizeirevier, McDonald´s und die Verkaufsräume von Porsche. Auf dem Hof und vor allem hinter den Glasfassaden finden Interessierte und Kunden gut erhaltene, hochwertige Cabrios und Roadster-Gebrauchtwagen der Marken Mercedes-Benz und smart. In der Werkstatt werden Pkw und Lkw von Mercedes-Benz und smart repariert. Trautwein ist kein klassischer Autohausbetreiber, sondern verkauft ausschließlich Gebraucht- und Jahreswagen und vermittelt Neuwagen. Der Focus liegt eindeutig bei Service und Instandhaltung.
Thomas Trautwein kommt zuerst auf die Fachkräftesituation zu sprechen: Es fehlen Kraftfahrzeug-Mechatroniker und künftig, so die Prognose, werden wegen der kommenden E‑Mobilität hochqualifizierte Hochvolt-Elektroniker fehlen.
Wir kommen recht schnell zum Punkt „Zukunft des Diesel-Pkw“. Im Autohaus Trautwein ist der Diesel-Anteil geringer als im Konzern-Sortiment. Man sieht den Diesel als Langstrecken-Antrieb und in Verbindung mit der Hybrid-Technologie. Trautwein berichtet davon, dass er die Verunsicherung der Kunden nach den Dieselschlagzeilen spürt.
Den Kunden, die ihr Fahrzeug für ein oder manchmal auch mehrere Tage in der Werkstatt lassen, werden wahlweise als Mobilitätsersatz entweder E‑Bikes oder E‑Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Zur Auswahl stehen je zwei B‑Klasse-ElectricDrive sowie zwei E‑Smart-Fahrzeuge. Trautwein will seinen Kunden damit die E‑Mobilität näher bringen – auch mit dem Wissen, dass Elektroautos für seine Werkstatt wegen des geringeren Wartungs- und Reparaturaufwandes kein Riesengeschäft bescheren werden. Trotzdem bereitet er sich auf das E‑Zeitalter vor: Der Betrieb ist von der Innung des KFZ-Handwerks und von der Daimler AG hochvoltzertifiziert und rund 60 Prozent der insgesamt 30 Werkstattmitarbeiter verfügen über dieses Zertifikat. Entsprechende Schnellladeinfrastruktur ist ausreichend vorhanden. 75% der E‑Fahrzeuge werden direkt von einer Solaranlage und 25% von einem Blockheizkraftwerk „betankt“. Trautwein ist überzeugt davon, dass sich die E‑Autos in nicht allzu ferner Zukunft für kurz- und mittellange Strecken durchsetzen werden. Und darauf will er gut vorbereitet sein.