Deutschlands erster Solar-Radweg

Frei­burg: Radeln unter Solar­mo­du­len

Radeln und gut vor Son­ne oder Regen geschützt sein und zugleich Solar­strom erzeu­gen? Am neu­en Solar-Rad­weg an der Mes­se Frei­burg ist dies wohl erst­mals über­haupt in Deutsch­land mög­lich. Ich habe mir das Pro­jekt vor Ort mit mei­ner Frak­ti­ons­kol­le­gin Chan­tal Kopf, den Ver­ant­wort­li­chen und Inter­es­sier­ten aus der Kom­mu­nal­po­li­tik ange­schaut.

Der vier Meter brei­te, schon zuvor vor­han­de­ne Rad­weg wur­de auf einer Län­ge von 300 Metern mit spe­zi­el­len, licht­durch­läs­si­gen Glas-Glas-Modu­len mit einer Leis­tung von 283 Kilo­watt­peak über­dacht. Es wird von einem Jah­res­trag von 280.000 Kilo­watt­stun­den aus­ge­gan­gen. Dies ent­spricht in etwa dem Strom­be­darf von 80 Fami­li­en. Tat­säch­lich wird der Strom im benach­bar­ten Fraun­ho­fer-Insti­tut ver­braucht.

Die Grund­be­leuch­tung erfolgt mit­tels LED und zusätz­lich durch ein Licht­band, wel­ches durch Bewe­gungs­mel­der reagiert und den Rad­weg hell erleuch­tet.

Hin­ter­grund

Es han­delt sich um ein gemein­schaft­li­ches Pilot­pro­jekt von bade­no­va­WÄR­ME­PLUS, der Stadt Frei­burg und dem Fraun­ho­fer ISE. Der Solar-Rad­weg will Vor­bild sein für ande­re Pro­jek­te die­ser Art. Als Ideen­ge­ber dien­te ein Pro­jekt in der Frei­bur­ger Part­ner­stadt in Süd­ko­rea. Die Kos­ten lagen bei rund einer Mil­li­on Euro. Dies ist rund dop­pelt so teu­er wie eine Dach­an­la­ge ver­gleich­ba­rer Grö­ße. Eine Wirt­schaft­lich­keit ist nicht gege­ben. Wich­tig ist die Ein­nah­me­sei­te, die bei einer Netz­ein­spei­sung gerin­ger aus­fal­len wür­de. Mit den gesam­mel­ten Erfah­run­gen las­sen sich die Kos­ten bei zukünf­ti­gen Pro­jek­ten sen­ken. Die Lern­ef­fek­te für die Zukunft: Solar­über­da­chun­gen bes­ser im Zuge des Baus neu­er Rad­we­ge bau­en und die zustän­di­ge Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­de früh­zei­ti­ger ein­bin­den. Den Pro­jekt­part­nern lie­gen inzwi­schen Anfra­gen aus ande­ren Städ­ten für län­ge­re Solar­rad­we­ge vor.

Die Modu­le stam­men von Solar­watt aus Dres­den und sind Glas-Glas-Lami­na­te mit Alu-Rah­men. Für die Nut­zung als Rad­weg­über­da­chung haben die Modu­le eigens vom Deut­schen Insti­tut für Bau­tech­nik (DIBt) eine all­ge­mei­ne bau­auf­sicht­li­che Zulas­sung erhal­ten. Die Modu­le bil­den zusam­men mit dem neu ent­wi­ckel­ten Mon­ta­ge-Sys­tem Click Plain Pro der Frei­bur­ger Fir­ma Click­con eine geschlos­se­ne Dach­struk­tur. Sie befin­den sich in einer Höhe von 2,70 Metern über dem Rad­weg. Wir spra­chen vor Ort auch über den nicht gera­de gerin­gen Mate­ri­al­auf­wand für die Fun­da­men­te aus Beton und die Kon­struk­ti­on aus Stahl und Alu­mi­ni­um.

Quel­len: Medi­en­be­rich­te, per­sön­li­che Gesprä­che vor Ort, Pro­jekt-Prä­sen­ta­ti­on sowie https://www.badenovawaermeplus.de/erneuerbare-energien/sonne/anlagen/solarradwegueberdachung/