Ein Baustellenbesuch – Regional-Stadtbahn Neckar-Alb rückt näher
Die Ammertalbahn ist eine 21 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Tübingen und Herrenberg. 1998 wurde die Strecke stillgelegt, jedoch bereits ein Jahr später durch den damaligen „Zweckverband ÖPNV im Ammertal“ der Deutschen Bahn für eine symbolische Mark abgekauft und wieder in Betrieb genommen. Gerechnet wurde mit 700 Fahrgästen am Tag. 2015 waren es jedoch bereits 9.000.
Aktuell wird die Bahnstrecke ausgebaut und elektrifiziert (Inbetriebnahme der Oberleitung vermutlich in 2022). Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Lade Abal (Tübingen) und Vertreter*innen aus der Kommunalpolitik habe ich mir die Baustelle und die Ausbauziele am Kreuzungsbahnhof Entringen von Vertreter*innen des Zweckverbands erläutern lassen. Die eingleisige Strecke wird auf einem Abschnitt von 4,4 Kilometer zweigleisig ausgebaut und durchgehend elektrifiziert. Die Ammertalbahn ist Teil des „Modul 1“ der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. Damit werden dicht getaktete Verbindungen zwischen Herrenberg, Tübingen, Reutlingen, Bad Urach, Engstingen, Burladingen, Albstadt und Horb geschaffen. Auf manchen Abschnitten in der Tübinger Innenstadt sollen die Züge alle 7,5 Minuten fahren. Das Netz wird im Zielzustand 133 Haltestellen bieten und eine Streckenlänge von 205 Kilometer umfassen, darunter 45 Kilometer Reaktivierung und Neubau. Zum Einsatz kommen werden „Tram-Trains“. Dies sind Zwei-System-Fahrzeuge, die auf Eisenbahnstrecken und auf Innenstadtstrecken als Stadtbahn verkehren können (Karlsruher Modell). Auf der zu reaktivierenden Strecke zwischen Reutlingen und Engstingen werden die Züge einen sehr steilen Abschnitt überwinden müssen. Auf dem Teilabschnitt zwischen Honau und Lichtenstein waren einst Zahnradbahnen unterwegs. Die neuen Züge bewältigen den Anstieg, müssen aber für die Abfahrt mit verstärkten Bremsen ausgerüstet werden. Die neuen Fahrzeuge werden für 2026 erwartet.