Digitaler Bahnknoten Stuttgart

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07.07.2021

Besuch beim Technologiekonzern Thales

Es dürf­te mein drit­ter Unter­neh­mens­be­such bei Tha­les in Dit­zin­gen gewe­sen sein. Aber noch nie stan­den neue Pro­duk­te des Tech­no­lo­gie­kon­zerns und Bahn­zu­lie­fe­rers in einem so engen Zusam­men­hang mit einem Ein­satz in der Regi­on wie dies­mal. Auch ein Blick ins Labor war bei mei­nem Lokal­ter­min mög­lich.

Tha­les hat­te vor weni­gen Mona­ten den Zuschlag erhal­ten, den Bahn­kno­ten Stutt­gart mit dem digi­ta­len Stell­werk, dem euro­päi­schen Zug­si­che­rungs­sys­tem ETCS (Level 2, Level 3 befin­det sich in der Ent­wick­lung) und dem teil­au­to­ma­ti­schen Fahr­be­trieb ATO GOA 2 (Stu­fe 2 von ins­ge­samt 4 Stu­fen; Trieb­fahr­zeug­füh­rer über­nimmt noch die meis­ten Auf­ga­ben, Tech­nik über­nimmt bspw. die Brems­steue­rung) aus­stat­ten zu dür­fen. Dabei geht es um ein Auf­trags­vo­lu­men von 127 Mil­lio­nen Euro. Um die Züge künf­tig in kür­ze­ren Abstän­den und halb­au­to­nom fah­ren las­sen zu kön­nen, müs­sen unter ande­rem 6.000 Bali­sen (elek­tro­ni­sche Posi­ti­ons­mar­ken im Gleis­bett), 1.300 Achs­zähl­punk­te und 650 Wei­chen­an­trie­be im Netz ver­baut wer­den. Wäh­rend sich der Haupt­sitz von Tha­les in Dit­zin­gen (Land­kreis Lud­wigs­burg) befin­det, wird die Pro­duk­ti­on am Stand­ort in Thü­rin­gen erfol­gen.

Die kon­kre­te Umset­zung erfolgt schritt­wei­se ab Ende 2023. Zwei Jah­re spä­ter wird der gesam­te Bahn­kno­ten digi­tal gesteu­ert wer­den müs­sen. Eine kon­ven­tio­nel­le „Rück­fal­l­e­be­ne“ soll nicht bestehen.

Das nächs­te grö­ße­re Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekt soll bis 2030 im Bereich Köln/Rhein-Main erfol­gen.