Bild rechts (von rechts): “Flotteladen”-Geschäftsführer Alexander Hort, Markus Tittelbach (Grüne Konstanz) und links Kenneth Aumann (Grüne Jugend Konstanz)
Besuch beim Start-Up „Flotteladen“ am Bodensee
Wie kann eine zunehmende Anzahl an E‑Autos inklusive ganzer Flotten geladen werden, ohne dass die Netze überlastet werden? Das Start-Up „Flotteladen“ mit Sitz in Allensbach am Bodensee entwickelt dazu die Software. Ein Besuchsbericht.
Von wegen, dass Start-Ups immer in irgendwelchen Abbruchhäusern oder Gründungszentren unterkommen. „Flotteladen“, erst im Jahr 2020 gegründet, hat sich eine Etage in einem Neubau gemietet – und sich gleich auf weiteres Wachstum über die bisher 11 Mitarbeitenden hinaus vorbereitet. Gesucht werden Leute für den Vertrieb und die Entwicklung (IT). Nach einigen Ausflügen in den Bau von Hardware hat man sich auf die Software-Entwicklung konzentriert. Dabei wird mit einem Hersteller von Wallboxen, der ins junge Unternehmen eingestiegen ist, kooperiert. Die Software lässt sich aber unabhängig vom Wallbox-Hersteller einsetzen. Es geht im Kern um eine „intelligente Systemlösung fürs Laden vieler E‑Autos an einem Anschluss“, wie Geschäftsführer Alexander Hirt erklärt. So wurden bereits Tiefgaragen mit bis zu 100 Ladepunkte ausgerüstet. Alles beginnt mit einer rationalen Betrachtung von Mobilitätsverhalten unter Autonutzenden. Die durchschnittliche tägliche Streckenlänge liegt bei 40 Kilometer. Da muss nicht jedes Fahrzeug täglich laden und auch nicht die ganzen 23 Stunden, die Autos im Durchschnitt herumstehen. Damit braucht es auch nicht immer und überall die maximale Leistung beim Laden. Es geht also darum, die verfügbare Leistung intelligent auf die Fahrzeuge zu verteilen. Zu den ersten Kunden zählten ambulante Pflegedienste mit ihren Flotten. Es folgten Unternehmen (so aus der Wohnungswirtschaft) und Energieversorger wie kommunale Stadtwerke.
Die Software kann das Laden auch so steuern, dass je nach Tagespreis des Stroms und nach Verfügbarkeit von Ökostrom geladen wird.