Bei Fraunhofer in Freiburg über Forschungsprojekt informiert
Wie können die Reichweiten von E‑Autos erhöht werden, ohne die Akkus zu groß werden zu lassen? Wie kann ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von Lade-Infrastruktur erreicht werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut in Freiburg. Die Idee: In die Oberflächen der Fahrzeuge werden Solarzellen eingebaut.
Bei fahrzeugintegrierter Photovoltaik handelt es sich um Solarmodule auf den verschiedenen Oberflächen der Fahrzeuge, die das Fahrzeug mit dem erzeugten Strom versorgen. Der ertragreichste Bereich ist das Dach, danach kommen Motorhaube und Kofferraumdeckel, gefolgt vom seitlichen Bereich mit Türen und Kotflügel und der geringste Ertrag kann mit transparenten Modulen auf den Scheiben erzielt werden.
Bei batterieelektrischen PKW kann alleine durch PV auf dem Dach eine Reichweite von 3.500 Kilometer pro Jahr realisiert werden. Diese schwankt stark in Abhängigkeit von Dachfläche, Witterung, Parkgewohnheiten und der Energieeffizienz des Fahrzeugs. Bei Lastwagen sind durch Dach-PV zusätzliche Reichweiten von 3.000 bis 11.000 Kilometer möglich. Im Falle einer Massenfertigung wird eine Amortisation der zusätzlichen Kosten innerhalb von vier Jahren für möglich gehalten.
Auf dem Gelände der Forschungseinrichtung konnten wir ein Solardach für einen Pkw sowie ein kleines Nutzfahrzeug mit PV-Oberflächen auf dem Dach und den beiden Seiten (siehe Foto) sehen.
Hintergrund
Die Solarzellen werden in die Fahrzeughülle integriert (auch, wenn diese gewölbt sind). Es wurde eine optische Struktur entwickelt, mit der die darunter liegenden Solarzellen nahezu unsichtbar werden. So ist eine beliebige Farbwahl möglich. Der Transmissionsverlust liegt bei sieben Prozent.