14.10.2020
Idee eines Start-up aus L‑Echterdingen
Wie lassen sich E‑Autos einfacher laden? Aus dieser Fragestellung heraus ist in Leinfelden-Echterdingen eine Geschäftsidee entstanden. Ich habe das erst im Januar gegründete Start-up besucht.
Die Idee: Private Ladestationen öffentlich zugänglich zu machen. Stephan Dengler, der sein Abi in Leinfelden-Echterdingen gemacht, danach technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre studiert und eine kurze Zeit bei Daimler gearbeitet hatte, ist einer der drei Geschäftsführer von „ChargeIQ“. Die Idee funktioniert so: Wer über eine Wallbox fürs eigene Elektroauto an einem öffentlich zugänglichen Stellplatz verfügt, kann dieses Ladeangebot zu bestimmten Zeiten und gegen ein selbst festgelegtes Entgelt zur Verfügung stellen. Das Angebot kann so gesteuert werden, dass Stellplatz und Ladeinfrastruktur nur dann zur Verfügung gestellt werden, wenn sie selber nicht beansprucht werden. Es ist auch möglich, das Ladeangebot auf Zeiten zu begrenzen, an denen die eigene Photovoltaikanlage einen Stromüberschuss produziert – intelligentes Laden. Wer mit dem E‑Auto unterwegs ist und eine Lademöglichkeit sucht, kann über App und Navigationssystem ein solches Angebot ausfindig machen und die Konditionen erkennen. Um den Ladevorgang zu starten, muss ein QR-Code an der Ladestation eingescannt werden.
ChargeIQ entwickelt mit inzwischen acht Mitarbeitern die Software und bietet diese den Herstellern von Wallboxen an. Das System ist offen für die Verknüpfung für Softwareangebote anderer Entwickler.
Im Grundsatz ist die Technologie für den Einsatz in Stadt und Land geeignet. Vermutlich aber, so Stephan Dengler, wird sie eher im ländlichen Raum genutzt werden. Denn dort wird die öffentliche Ladeinfrastruktur noch für längere Zeit dünner gestreut bleiben.