29.01.2023
Foto von links: Jörg Strobel, Geschäftsführer der Alber GmbH (Bad & Heizung) in Filderstadt, und Uwe Gerstenberg, freier Energieberater für die Klimaschutzagentur Esslingen.
Experten geben Tipps für zuhause
Die letzten Monate haben verstärkt gezeigt, wie wichtig das Thema “Energiesparen” auch beim privaten Verbrauch ist. Die Klimakrise, der Angriffskrieg auf die Ukraine, Abhängigkeiten von fragwürdigen Staaten und die steigenden Energiekosten machen deutlich: Wir müssen energiepolitisch unabhängiger werden und deutlich mehr auf Energieeffizienz und Erneuerbare setzen. Aber was kann eine einzelne Person, was kann ein einzelner privater Haushalt dafür beitragen?
Diesen Fragen ging ich in einer öffentlichen Veranstaltung nach. Angekündigt wurde die Veranstaltung in einer der Tageszeitungen mit der Überschrift „Politiker gibt Energiespartipps.“ Doch zum Glück hatte ich für diese Aufgabe zwei Fachleute in meine digitale Veranstaltung eingeladen. Diese waren Jörg Strobel, Geschäftsführer der Alber GmbH (Bad & Heizung) in Filderstadt, und Uwe Gerstenberg, freier Energieberater für die Klimaschutzagentur Esslingen. Klar war für mich schon vor dem Gespräch: Jeder Beitrag zählt! Denn Energie sparen im Haushalt trägt dazu bei, den Bedarf an Gas, Kohle und Öl zu verringern, energiepolitisch unabhängiger zu werden, Geld zu sparen und das Klima zu schützen. Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen.
Zu Beginn führte Jörg Strobel zur aktuellen Auftragslage in seinem Betrieb aus, im Moment gäbe es eine sehr hohe Nachfrage zum Austausch von Heizanlagen. Insbesondere bei Wärmepumpen verzeichnet er eine sehr große Nachfrage. Unter anderem sei diese Nachfrage auch durch die vielfältigen Fördermittel bedingt. Nicht immer macht es aber Sinn, die alte Heizung komplett zu erneuern, da diese oft noch für einige Jahre halten würden. Außerdem machte er auf die angespannte Lage am Markt aufmerksam, insbesondere die kurzfristige Verfügbarkeit von Anlagen und Ersatzteilen sei im Moment sehr eingeschränkt.
Uwe Gerstenberg informierte zu den Aufgaben der Klimaschutzagentur Esslingen
Im Wesentlichen geht es darum, gemeinsam mit z. B. Hauseigentümer:innen zu klären, was an Haus und Anlagen konkret geändert werden kann. Dies kann sowohl in der Klimaschutzagentur aber auch bei einer Vor-Ort Begehung im Gebäude geschehen. Dabei kann eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommen, um Wärmebrücken aufzuspüren. Diese kämen sehr oft vor in älteren Gebäuden z.B. hinter Heizkörpern vor und bieten größere Einsparpotenziale, da sie abgedichtet werden können und somit viel Energie eingespart werden kann.
Mit Verweis auf die Klimaschutzagentur berichtete Jörg Strobel, dass in den letzten Jahren der Beratungsbedarf enorm gestiegen sei und dieser durch die Handwerksbetriebe nicht mehr abdeckbar sei. Die Betriebe müssten für die Umsetzung zuständig sein und nicht vorrangig für Beratung bei Fördermitteln. Auch hierzu seien solche Agenturen die richtige Ansprechpartnerin.
Insbesondere für Mieter:innen hatte Uwe Gerstenberg auch noch einige praktische Energiespartipps bereit.
Ein Einsparungspotenzial ließe sich durch die Umrüstung der Leuchtmittel auf LED erreichen. Auch lohne es sich, Geräte, die lange Zeit im Standby laufen, abzuschalten, da hier stetig Energie abfließe. Auch bei alten Geräten könne man bevor diese ausgetauscht werden mithilfe eines einfachen Messgerätes aus dem Baumarkt der Energieverbrauch überprüft werden.
Ein weiterer Tipp ist der Sparduschkopf, da insbesondere beim längerem Duschen so viel Energie fürs warme Wasser eingespart werden können.
Auch Lüften könne effektiver durchgeführt werden, wenn quergelüftet wird, dann reichen hierfür schon 1–3 Minuten aus. So kühlen die Wände und Möbel nicht aus, und es wird keine Energie fürs erneute Wiederaufwärmen benötigt.
Vielen Dank an meine Teilnehmer, die durch ihre fachkundigen Informationen und praxisnahen Empfehlungen zeigen konnten, wie der Energieverbrauch mit einfachen Maßnahmen gesenkt werden kann.
Dieser Rückblick entstand unter Mitwirkung eines Praktikanten.