23.08.2017 (Presseerklärung)
Streckensperrung Rastatt und Gäubahn – Gastel: „Dobrindt muss endlich Ausbau der baden-württembergischen Bahnprojekte anpacken!“
Wegen Bauarbeiten zwischen Böblingen und Herrenberg kann die Gäubahn derzeit nicht als Umleitungsroute für die noch bis zum 7. Oktober gesperrte Rheintalbahn genutzt werden. Dies führt zu Einschränkungen im Regionalverkehr auf der Neckar-Alb-Bahn. Ein kollabierendes Bahnnetz in Südwestdeutschland ist durch die Umleitung der Güterzüge Richtung Schweiz und Italien die Folge. Nach Aussage der Deutschen Bahn AG soll die Baustelle zwischen Böblingen und Herrenberg nun um eine Woche verkürzt werden, so dass die Strecke bereits ab dem 5. September wieder geöffnet ist.
Matthias Gastel (Grüne), Bundestagsabgeordneter aus Baden-Württemberg und Sprecher für Bahnpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, erklärt hierzu:
„Ich begrüße sehr, dass die Gäubahn als wichtigste Ausweichroute für die gesperrte Rheintalbahn früher freigegeben werden soll. Die Tunnelhavarie bei Rastatt ist eine Mahnung, dass Verkehrsminister Dobrindt endlich den Ausbau der Gäubahn vorantreiben muss. Der Ausbau der Gäubahn kommt unter Dobrindt nicht voran, weil sein Ministerium sich bis heute mit dem bundeseigenen Unternehmen Deutsche Bahn nicht über den Einsatz von Neigetechnikzügen auf der Strecke einigen kann.
Ich habe große Sorge, dass durch die langanhaltende Sperrung der Rheintalbahn ein dauerhafter Schaden für den Schienengüterverkehr entsteht, weil sich die Schiene mangels geeigneter Ausweichmöglichkeiten als zu unzuverlässig erweist. Eine Autobahn ohne Umfahrung – undenkbar. Bei der Bahn aber traurige Realität. Die zentrale Konsequenz aus dem Dilemma kann nur sein: Der Bund muss den Ausbau der baden-württembergischen Bahnstrecken endlich anpacken und den straßenlastigen Bundesverkehrswegeplan überarbeiten. Die Schiene braucht eine klare Perspektive für Wachstum und Zuverlässigkeit. Sinnvolle Vorschläge aus Baden-Württemberg, wie den Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn und Bodenseegürtelbahn, gab es genug – sie werden von Dobrindt bis heute blockiert.“