Entwicklung rechtsextremer Straftaten in B‑W besorgniserregend

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Sage Nein zu Rassismus Ortstafel 01

Pres­se­er­klä­rung vom 27.11.2015
Zur Ant­wort des Innen­mi­nis­te­ri­ums Baden-Würt­tem­berg auf eine schrift­li­che Anfra­ge von Mat­thi­as Gastel, MdB, zur Ent­wick­lung von rechts­extrem moti­vier­ten Straf­ta­ten erklärt der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te aus Fil­der­stadt:Ent­wick­lung rechts­extre­mer Straf­ta­ten in Baden-Würt­tem­berg besorg­nis­er­re­gend – Hass und Gewalt sind kei­ne Lösung

„Der star­ke Anstieg rechts­extre­mer Straf­ta­ten ist höchst besorg­nis­er­re­gend. Im Zeit­raum Janu­ar bis Sep­tem­ber 2015 wur­den in Baden-Würt­tem­berg 931 rechts­extre­me Straf­ta­ten began­gen. Das ent­spricht im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum einer Zunah­me um rund 50 Pro­zent. Bei den meis­ten rechts­extre­men Straf­ta­ten han­del­te es sich um Pro­pa­gan­da- und Volks­ver­het­zungs­de­lik­te. Die Anzahl rechts­extre­mer Gewalt­ta­ten hat sich 2015 im Ver­gleich zum Vor­jahr ver­vier­facht.

Deutsch­land ist schon lan­ge ein Ein­wan­de­rungs­land. Den­noch stel­len uns die aktu­ell rasant stei­gen­den Flücht­lings­zah­len vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Ras­sis­ti­scher Hass und aus­län­der­feind­li­che Het­ze sind jedoch die völ­lig fal­schen Ant­wor­ten auf die Her­aus­for­de­rung. Der Anspruch auf Asyl ist ein Grund­recht unse­res Rechts­staats. Ver­un­si­che­run­gen durch Flücht­lin­ge sind kei­ne Recht­fer­ti­gung, Schutz­su­chen­de in ihrer Wür­de her­ab­zu­set­zen oder gar zu bedro­hen.

Straf­ta­ten von rechts, die die Wür­de von Men­schen negie­ren, bedro­hen unse­re demo­kra­tisch-frei­heit­li­che Grund­ord­nung. Poli­zei und Jus­tiz müs­sen mit allen rechts­staat­li­chen Maß­nah­men kon­se­quent gegen die­se Bedro­hung vor­ge­hen. Rechts­brü­che bei Pegi­da und rechts­ra­di­ka­len Popu­lis­ten dür­fen nicht unge­ahn­det blei­ben. Das gilt auch für ras­sis­ti­sche Het­ze im Netz. Sozia­le Netz­wer­ke müs­sen hier stär­ker in die Pflicht genom­men wer­den. Inten­si­ve, fort­wäh­ren­de poli­ti­sche Erwach­se­nen­bil­dung und Opfer­be­ra­tungs­stel­len tra­gen dazu bei, ein Kip­pen der gesell­schaft­li­chen Stim­mung zu ver­hin­dern.“