Erfolge für die Bahn – Wichtige Aufgaben bleiben

Gera­de für die Bahn konn­ten wir Grü­ne in der Koali­ti­on viel errei­chen: Es wird so viel wie noch nie in die Schie­ne inves­tiert. Im Jahr 2024 stell­te der Bund mit über 16 Mil­li­ar­den Euro 85 Pro­zent mehr als im Vor­jahr bereit. Das ist erheb­lich mehr als in Auto­bah­nen und Bun­des­stra­ßen inves­tiert wird . Damit holen wir schritt­wei­se jahr­zehn­te­lan­ge Ver­säum­nis­se nach und sanie­ren maro­de Schie­nen­we­ge und Bahn­hö­fe. Erst­mals seit Jahr­zehn­ten ver­schlech­tert sich der Zustand der Infra­struk­tur nicht mehr wei­ter. Wäre die Koali­ti­ons­mehr­heit nicht geplatzt, so hät­ten wir in 2025 die Inves­ti­tio­nen in die Schie­ne auf 18 Mil­li­ar­den Euro erhöht – genau dop­pelt so viel, wie in die Stra­ße inves­tiert wor­den wäre. Wir hät­ten damit dafür gesorgt, dass sich der Infra­struk­tur­zu­stand all­mäh­lich ver­bes­sert, weni­ger Lang­sam­fahr­stel­len bestehen, weni­ger Stö­run­gen auf­tre­ten und die Züge wie­der pünkt­li­cher fah­ren kön­nen. Wir haben aber nicht nur mehr inves­tiert, son­dern Inves­ti­tio­nen auch ein­fa­cher gemacht. So kann zukünf­tig ohne auf­wän­di­ge Kos­ten-Nut­zen-Nach­wei­se in klei­ne und mitt­le­re Maß­nah­men inves­tiert wer­den. Dar­un­ter fal­len der Ein­bau zusätz­li­cher Wei­chen, die Ermög­li­chung von Gleis­wech­sel­be­trieb, län­ge­re Bahn­stei­ge, Über­hol­glei­se usw. 355 sol­cher Maß­nah­men sol­len bis 2030 umge­setzt wer­den. Davon wur­den bereits über 100 rea­li­siert und damit die Resi­li­enz des Net­zes ver­bes­sert. Wir haben die Finan­zie­rungs­op­tio­nen des Bun­des erwei­tert. Der Bund darf nun, anders als bis­her, Sanie­rungs­maß­nah­men mit­fi­nan­zie­ren, eben­so Ser­vice­ein­rich­tun­gen. Hoch­kom­pli­zier­te Abgren­zungs­fra­gen bei der Sanie­rung von Bahn­hö­fen haben wir ver­ein­facht, womit bereits eine erfreu­li­che Bewe­gung ent­stan­den ist (sie­he wei­ter unten).

Zudem haben wir mit der Bil­dung von „DB Infra­GO“ die ers­te Struk­tur­re­form bei der Deut­schen Bahn seit 30 Jah­ren umge­setzt. Damit haben wir die Infra­struk­tur­spar­ten Bahn­hö­fe und Netz in einem Unter­neh­men zusam­men­ge­führt. Schnitt­stel­len und Vor­stands­po­si­tio­nen (-40 Pro­zent) wur­den redu­ziert. Die Infra­struk­tur wur­de am Gemein­wohl aus­ge­rich­tet. Nicht mehr die Gewinn­ma­xi­mie­rung steht im Fokus, son­dern die Her­stel­lung und der Erhalt von guten und leis­tungs­fä­hi­gen Bahn­an­la­gen. Wir haben den Vor­stand mit Fest­le­gun­gen in der Sat­zung auf Zie­le (Zustand und Leis­tungs­fä­hig­keit des Net­zes) ver­pflich­tet. Sie­he hier­zu https://www.matthias-gastel.de/infrago-gestartet-mit-neuem-unternehmen-aber-noch-nicht-am-ziel/ Eine bes­se­re Kon­trol­le und Steue­rung hal­ten auch wir noch für erfor­der­lich.

Wich­tig sind uns auch Bahn­hö­fe, die ange­neh­me Auf­ent­halts­or­te dar­stel­len und bar­rie­re­frei aus­ge­stal­tet sein müs­sen. Durch eine ein­fa­che­re und bes­se­re Finan­zie­rung konn­ten wir die Anzahl der jähr­lich sanier­ten Bahn­hö­fe und Bahn­stei­ge erhö­hen. Wur­den frü­her durch­schnitt­lich 150 Bahn­hö­fe pro Jahr bar­rie­re­frei saniert, sind es in den nächs­ten Jah­ren über 200.

Reak­ti­vie­run­gen kom­men vor­an, da die Bedin­gun­gen hier­für in den letz­ten Jah­ren – teils bereits unter Vor­gän­ger­re­gie­run­gen – erheb­lich ver­bes­sert wur­den: Der Bund hat sei­nen Finan­zie­rungs­an­teil auf über 90 Pro­zent erhöht, mit der aktua­li­sier­ten Bewer­tungs­me­tho­de kom­men mehr Pro­jek­te in die För­de­rung und die Haus­halts­mit­tel wur­den in 2025 auf zwei Mil­li­ar­den Euro ver­dop­pelt.

Die meis­ten Erfol­ge sind gemein­schaft­lich durch eine sehr gute Zusam­men­arb­neit zwi­schen den Bahn­leu­ten der drei Regie­rungs­frak­tio­nen erreicht wor­den. Mir sel­ber auf die Fah­ne schrei­ben darf ich, dass das The­ma “Pho­to­vol­ta­ik an Bahn­hö­fen“ vor­an­ge­kom­men ist. Der Bahn mit ihrem hohen Strom­ver­brauch und zugleich vie­len unge­nutz­ten Dächern steht das gut zu Gesicht, wenn auf Bahn­hofs- und Bahn­steig­dä­chern Strom erzeugt wird. Mehr Infos: https://www.matthias-gastel.de/nuertinger-bahnhof-einer-der-vorreiter-bei-photovoltaik/

Das sicher­lich popu­lärs­te, das unter der Koali­ti­on zustan­de gebracht wur­de, ist das Deutsch­land­ti­cket. Mehr als 13 Mil­lio­nen Men­schen sind so ein­fach und bezahl­bar wie nie zuvor mit Bus und Bahn unter­wegs. Die Finan­zie­rung muss län­ger­fris­tig sicher­ge­stellt wer­den.

Wir haben also viel erreicht, auf das wir in der kom­men­den Wahl­pe­ri­ode gut auf­bau­en kön­nen.

Was zu tun bleibt

Der Fokus liegt auf­grund des schlech­ten Infra­struk­tur­zu­stan­des auf der Sanie­rung. Es braucht jedoch auch den Aus­bau (Elek­tri­fi­zie­rung, Digi­ta­li­sie­rung) sowie Neu­bau­stre­cken, wenn Bestands­stre­cken über­las­tet sind und die für den Deutsch­land­takt erfor­der­li­chen Fahr­zei­ten nicht erreicht wer­den kön­nen. Um Ver­keh­re von der Stra­ße und dem Flug­ver­kehr ver­la­gern zu kön­nen, sind attrak­ti­ve Rei­se­zei­ten und Umstei­ge­mög­lich­kei­ten erfor­der­lich. Die Poli­tik muss den Mut auf­brin­gen, erfor­der­li­che Ent­schei­dun­gen bei­spiels­wei­se zuguns­ten des Bren­ner­nord­zu­laufs und der Neu­bau­stre­cke zwi­schen Han­no­ver und Ham­burg zu tref­fen.

Wir wol­len mit einem neu­en Tras­sen­preis­sys­tem Anrei­ze set­zen, um mehr Fern­ver­kehrs­ver­bin­dun­gen auf­zu­bau­en und alle Groß­städ­te an den Fern­ver­kehr anzu­bin­den. Beson­ders dring­lich ist die Reform des Tras­sen­preis­sys­tems, um den Anstieg der Tras­sen­prei­se zu ver­mei­den. Inves­ti­tio­nen ins Netz müs­sen mög­lich sein, ohne zwangs­läu­fig die Tras­sen­prei­se stei­gen zu las­sen. Statt einer jähr­lich neu zu ent­schei­den­den Tras­sen­preis­för­de­rung braucht es ins­be­son­de­re für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr ein gerin­ge­res Preis­ni­veau.

Zen­tral ist uns eine ste­ti­ge, ver­läss­li­che und über­jäh­ri­ge Finan­zie­rung der Infra­struk­tur. Dafür braucht es eine Fonds­lö­sung, mit der min­des­tens sechs Jah­re im Vor­aus Klar­heit über die Inves­ti­ti­ons­mit­tel besteht. Lei­der war hier bis­lang kei­ne Ver­stän­di­gung zwi­schen Ver­kehrs- und Finanz­mi­nis­te­ri­um mög­lich. Die­se muss jedoch erfol­gen, damit die Deut­sche Bahn ihre Pla­nungs- und die Bau­wirt­schaft ihre Bau­ka­pa­zi­tä­ten dar­auf aus­rich­ten kön­nen. Mit bes­se­rer Plan­bar­keit wer­den gerin­ge­re Bau­prei­se erzielt.

Für die DB Infra­GO stre­ben wir wei­te­re Reform­schrit­te an. So sol­len wei­te­re Infra­struk­tur­tei­le ins Unter­neh­men inte­griert wer­den (DB Ener­gie). Zudem wol­len wir eine stär­ke­re Tren­nung zwi­schen der Hol­ding und DB Infra­GO. Dazu soll der Gewinn­ab­füh­rungs­ver­trag gekün­digt und der Auf­sichts­rats­vor­sitz vom Vor­stand der DB AG per­so­nell ent­floch­ten wer­den. Nach dem Vor­bild Öster­reich und Schweiz muss die Steue­rung der Infra­struk­tur ver­bes­sert wer­den. Dazu gehört eine grund­le­gen­de Behör­den­re­form, um die­se in die Lage zu ver­set­zen, eine bes­se­re Steue­rung zu ermög­li­chen.

Hier geht es zu unse­rer neu­en grü­nen Bahn­stra­te­gie: https://www.matthias-gastel.de/gruene-bahnstrategie/