24.08.2021
Für Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Die Zunahme extremer Wetterereignisse hat fatale Folgen für Mensch und Natur. Klimaveränderungen in dieser Geschwindigkeit und in diesem Ausmaß lassen sich nicht mit natürlichen Prozessen erklären. Der zu hohe Verbrauch an nicht nachwachsenden fossilen Energieträgern und dadurch große Mengen an freigesetzten Treibhausgasen beschleunigen die Erderwärmung. Wir müssen handeln! Fahrzeuge und Industrie müssen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Solaranlagen auf geeigneten Flächen sollen Standard werden. Eine Anfrage von mir hatte kürzlich ergeben, dass es nicht an einem einzigen Bahnhof in Baden-Württemberg Photovoltaik gibt. Das muss sich ändern!
Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energiequellen muss deutlich gesteigert werden. Denn neben dem Ersatz von Kohlestrom und der wachsenden Elektromobilität auf Schiene und Straße muss auch ausreichend Strom für die Herstellung von grünem Wasserstoff für die Industrie bereitgestellt werden.
Nach dem Willen der Großen Koalition werden in Deutschland Kohlekraftwerke noch bis 2038 dem Klima und unserer Gesundheit schaden. Das ist mit den internationalen Klimazielen nicht vereinbar. Wir setzen uns für einen früheren Ausstieg ein. Es sollen keine Dörfer mehr für schmutzigen und ineffizienten Kohlestrom abgebaggert werden.
Mit Solar- und Windenergie in eine saubere Zukunft
Die Photovoltaik wollen wir nicht nur auf die Dächer, sondern auch entlang geeigneten Straßen und Bahnstrecken bringen. Auch bei der Windkraft müssen wir schneller vorankommen. Hierfür gilt es den Konflikt mit Natur- und Artenschutz zu minimieren, Anwohner*innen zu schützen und die Verfahren zur Genehmigung zu beschleunigen. Wir sorgen mit frühzeitiger Bürgerbeteiligung vor Ort und gezielten Artenschutzprogrammen für verträgliche Standortwahlen. Repowering, also den Ersatz älterer kleinerer durch neue größere Anlagen, wollen wir erleichtern. Auch Windparks auf See sollen weiter ausgebaut werden. Erforderlich dafür ist der Netzausbau, um den Strom zu uns in den Süden leiten zu können.
Erneuerbare mit den Bürgern ausbauen
Wir wollen eine Energiewende, bei der alle, Mieter wie Hauseigentümerinnen, mitmachen können. Unsere Dächer, Fassaden und Balkone können zu Kraftwerken werden. Leasing‑, Pacht- und Contractingmodelle können hier unterstützend wirken. Die Mieterstrom-Regeln werden wir deutlich vereinfachen. Bürokratische Hürden für die Nutzung des Stroms vom eigenen Dach wollen wir abbauen.
Wir brauchen hohe Bau- und Sanierungsstandards. Die Sanierungsquote muss durch geeignete Förderprogramme deutlich gesteigert werden. Heizungsaustausche müssen genutzt werden, um erneuerbare Wärmequellen zum Einsatz zu bringen. Wir wollen mit dem sogenannten Drittelmodell die Kosten für klimafreundliche Modernisierungen fair zwischen Vermieter*innen, Staat und Mieter*innen verteilen.
Versorgungssicherheit gewährleisten
Gaskraftwerke können helfen, Schwankungen bei Stromangebot und ‑nachfrage auszugleichen. Diese müssen jedoch nach beschränkter Zeit auf erneuerbaren Energieträger umgestellt werden können.
Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, sogenannter grüner Wasserstoff, ist zentral für die Versorgungssicherheit in einer klimaneutralen Welt. Denn Wasserstoff ist gut speicherbar. Forschung, Entwicklung und praktische Umsetzung sind zu forcieren. Da die Herstellung von grünem Wasserstoff energetisch ineffizient ist und große Mengen an Strom benötigt werden, soll der Einsatz auf Industrie und Antrieb großer Verkehrsmittel wie Schiffe und Flugzeuge beschränkt werden. Beim Auto ist die direkte Nutzung in batterieelektrischen Antrieben effizienter und wirtschaftlicher.
Neue Erdgas-Pipelines sind nicht erforderlich, sondern zementieren auf Jahrzehnte klimaschädliche Abhängigkeiten. Nord Stream 2 stellt eine schwere Hypothek für den Klimaschutz und den europäischen Zusammenhalt dar.
Klimaschutz auch im Wahlkreis Nürtingen
In meinem Wahlkreis sollten die Bus- und Bahnverbindungen ausgebaut und die Täles- sowie die Teckbahn elektrifiziert werden. Die Ära der Verbrennungsmotoren bei den Autos geht auch bei uns vorbei. Das ist gut für die Umwelt und entspricht der Entwicklung der Märkte, von denen wir als Exportregion abhängig sind. „Made im Ländle“ steht für Innovationskraft. Wir setzen verlässliche politische Rahmenbedingungen für grünen Wasserstoff, erneuerbare Energien und alternative Fahrzeugantriebe.