Gegen gefährliche Elterntaxis an Schulen

Geschätzt 90 Pro­zent der Schüler*innen nimmt die Schul­we­ge zu Fuß oder mit dem Fahr­rad. Die 10 Pro­zent, die sich im Auto brin­gen und abho­len las­sen, kön­nen schon täg­li­che und gefähr­li­che Cha­os-Situa­ti­on aus­lö­sen.

01.07.2022

Handeln stößt auf Unterstützung

Vor dem Gelän­de der Frei­hof-Schu­len in Kirch­heim unter Teck ging es vor Schul­be­ginn und nach Schu­len­de oft wild zu: Zahl­rei­che „Eltern­ta­xis“ stan­den und fuh­ren kreuz und quer auf bzw. über die klei­ne Stra­ße, die am Schul­tor vor­bei­führt. Aus den Grund‑, Real- und Musik­schu­len und von Eltern­ver­tre­tun­gen war zu hören, man befürch­te einen Unfall. Die Sor­ge wur­de vom ers­ten Bür­ger­meis­ter geteilt. Die Idee: Die enge Stra­ße wird am einen Ende, unweit des Schul­tors, „abge­pol­lert“. So wur­de es gemacht. Seit kur­zem kann nur noch aus einer Rich­tung ein- und aus­ge­fah­ren wer­den. Für die 90 Pro­zent der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die zu Fuß und mit dem Rad unter­wegs sind, gibt es kei­ne Ein­schrän­kun­gen – im Gegen­teil, sie müs­sen sich nicht mehr durch den Auto-Dschun­gel quet­schen.

Die Maß­nah­me war gut kom­mu­ni­ziert wor­den. Eini­ge hun­dert Meter ent­fernt ste­hen „Eltern­ta­xi-Park­plät­ze“ zur Ver­fü­gung. Pro­tes­te sind aus­ge­blie­ben, wie mir einer der Schul­lei­ter und der Bür­ger­meis­ter bei mei­nem Lokal­ter­min gegen Schu­len­de berich­te­ten. Die Rege­lung funk­tio­niert offen­bar: Es waren maxi­mal zwei Autos gleich­zei­tig vor dem Schul­tor zu sehen. Alles ging geord­net und über­sicht­lich zu. Die Füße las­sen sich offen­bar doch zu etwas gebrau­chen.