Herausforderungen in der Straßenlogistik

Besuch bei Spe­di­ti­on Diez in Det­tin­gen

Der weit über­wie­gen­de Teil des Güter­ver­kehrs wird über die Stra­ße abge­wi­ckelt. Daher kommt es aus Umwelt- und Kli­ma­ge­sichts­punk­ten neben Ver­la­ge­run­gen auf die Schie­ne auch dar­auf an, wie sich der Last­wa­gen­ver­kehr wei­ter ent­wi­ckelt. Bei der „Spe­di­ti­on Diez GmbH“ in Det­tin­gen unter Teck habe ich mich über das Unter­neh­men und Trends in der Bran­che infor­miert.

Diez bezeich­net sich sel­ber als „Exper­te für Teil- & Kom­plett­la­dun­gen und einer der größ­ten Anbie­ter im Raum Kirch­heim unter Teck, Ess­lin­gen, Göp­pin­gen, Stutt­gart und ganz Baden-Würt­tem­berg für Spe­zi­al- & Schwer­gut­trans­por­te mit Über­brei­te und Über­hö­he“. Beför­dert wer­den Maschi­nen, Anla­gen und Aus­stat­tun­gen für Mes­se­auf­trit­te in Deutsch­land und in ande­ren euro­päi­schen Län­dern. Mit einer Dau­er­ge­neh­mi­gung darf das Unter­neh­men mit Über­brei­ten (bis zu drei Meter) und höhe­ren Gewich­ten fah­ren. Dabei erfährt es immer wie­der, wie maro­de vie­le Stra­ßen und vor allem Brü­cken sind.

Dem Unter­neh­men ste­hen für die Auf­trags­ab­wick­lung 80 eige­ne LKW und über 3.000 LKW von Part­ner­un­ter­neh­men zur Ver­fü­gung. Im Gespräch mit den bei­den Geschäfts­füh­rern aus der drit­ten Gene­ra­ti­on des Fami­li­en­un­ter­neh­mens erhiel­ten wir eini­ge wei­te­re Infor­ma­tio­nen: Das Durch­schnitts­al­ter der Last­wa­gen liegt bei 2,5 Jah­ren. Der Ver­brauch sank in den letz­ten Jah­ren von durch­schnitt­lich 35 auf 23 Liter. Die Fahr­zeu­ge selbst wur­den leich­ter. Dafür kann mehr zuge­la­den wer­den. Neue Fahr­zeu­ge wur­den so bestellt, dass die Bedürf­nis­se des Fahr­per­so­nals stär­ker berück­sich­tigt wer­den. So sind die Fah­rer­ka­bi­nen und auch die Bet­ten grö­ßer, der Ein­stieg ein­fa­cher und die Sit­ze sind dreh­bar. Alter­na­ti­ve Antrie­be trei­ben die bei­den Geschäfts­füh­rer um. Eine Lösung gibt es jedoch noch nicht, da über­wie­gend Fern­ver­kehr, häu­fig im euro­päi­schen Aus­land, gefah­ren wird. Zudem sind die Tou­ren nicht im Vor­aus plan­bar. Es braucht also Ant­wor­ten für die benö­tig­ten Reich­wei­ten und das Laden auch im Aus­land.

Das Unter­neh­men hat 125 Beschäf­tig­te, dar­un­ter 80 Fah­rer.

Neben dem Trans­port ist ein Geschäfts­feld die Ver­mie­tung von Lager­flä­chen in einer Grö­ßen­ord­nung von 35.000 Qua­drat­me­ter. Meist geht es um Maschi­nen und Anla­gen. Die Nach­fra­ge ist in letz­ter Zeit stark gewach­sen und über­steigt das Ange­bot. Nach­dem sich die Lie­fer­ket­ten wie­der sta­bi­li­siert haben und weit­ge­hend zuver­läs­sig funk­tio­nie­ren, könn­te sich der Trend wie­der abschwä­chen.

Wir spra­chen auch über die Lkw-Maut, die nach den Plä­nen der „Ampel“ ver­dop­pelt wer­den soll. Wir waren uns einig, dass die­se als Instru­ment wett­be­werbs­neu­tral ist, da sie von allen Unter­neh­men, inlän­di­schen wie aus­län­di­schen, bezahlt wer­den muss. Was sein kann ist, dass durch höhe­re Kos­ten man­che Trans­por­te nicht mehr wie bis­her statt­fin­den, son­dern statt­des­sen Pro­duk­te aus ande­ren Orten mit kür­ze­ren Trans­port­stre­cken bevor­zugt wer­den. Unser (grü­nes) Ziel ist, Anrei­ze zu set­zen für die Ver­la­ge­rung auf die Schie­ne, wo dies mög­lich ist und die Trans­for­ma­ti­on bei den Antriebs­tech­no­lo­gien zu beschleu­ni­gen. Von mei­nen Gesprächs­part­nern kam noch der Hin­weis auf die gerin­gen Gewinn­mar­gen in der Bran­che und dar­auf, dass die Last­wa­gen in der Anschaf­fung bereits erheb­lich teu­rer gewor­den sind, zumal die Zin­sen gera­de wie­der stei­gen.

Mit der Lage auf dem Arbeits­markt schlos­sen wir das sehr aus­führ­li­che Gespräch. Wir erfuh­ren, dass es schon im kauf­män­ni­schen Bereich schwie­rig sei, Aus­zu­bil­den­de zu fin­den. Fahr­per­so­nal müs­se inzwi­schen im Aus­land gesucht wer­den und auch hier könn­ten nicht alle Stel­len für Aus­zu­bil­den­de besetzt wer­den.