Im zweitgrößten Rangierbahnhof des Landes

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23.10.2020

Wie Züge gebildet werden

In Korn­west­heim befin­det sich – nach dem in Mann­heim – der zweit­größ­te Ran­gier­bahn­hof in Baden-Würt­tem­berg. Er erstreckt sich über eine Län­ge von sechs Kilo­me­ter. Hier fah­ren täg­lich rund 45 bis 50 Züge ein und eben­so vie­le neu zusam­men­ge­stellt aus.

Rund 500 Beschäf­tig­te, dar­un­ter vor allem Ran­gier-Mit­ar­bei­ter und Trieb­fahr­zeug­füh­rer, sor­gen unter ande­rem dafür, dass die Züge sinn­voll gebil­det wer­den (Ein­zel­wa­gen­ver­kehr). Die Zug­bil­dungs­an­la­ge der Deut­schen Bahn, die ich mir gemein­sam mit Mit­ar­bei­tern vom Lei­ter der Anla­ge habe vor­stel­len las­sen, ist außer­dem die Dreh­schei­be für den schie­nen­ge­bun­de­nen Teil der Güter­lo­gis­tik von Por­sche und Daim­ler. Por­sche lässt die Autos über Korn­west­heim in Über­see­hä­fen fah­ren. Dem Ran­gier­bahn­hof orga­ni­sa­to­risch zuge­ord­net sind neun Außen­stel­len, dar­un­ter Ulm, Heil­bronn, Böb­lin­gen, Stutt­gart-Hafen und Plochin­gen.

Der Wirt­schafts­ein­bruch durch die Coro­na-Kri­se zeigt sich auch im Korn­west­hei­mer Ran­gier­bahn­hof: Statt nor­ma­ler­wei­se 800 bis 900 Wagen wer­den seit eini­gen Mona­ten täg­lich noch 650 bis 700 Wagen sinn­voll zusam­men­ge­stellt.

Die Anla­ge ist, was an eini­gen Stel­len zu sehen ist, nicht mehr jung. Die Deut­sche Bahn wird in den nächs­ten Jah­ren inves­tie­ren müs­sen. Nicht nur das bun­des­ei­ge­ne Unter­neh­men, son­dern die gesam­te Bahn­bran­che und die euro­päi­schen Staa­ten müs­sen zudem in die Digi­ta­le Auto­ma­ti­sche Kupp­lung (DAK) inves­tie­ren. Hier­in waren wir uns mit unse­ren Gesprächs­part­nern einig. Dass noch immer von Hand Güter­wa­gen an Güter­wa­gen gekup­pelt wer­den muss ist längst nicht mehr zeit­ge­mäß und unwirt­schaft­lich. Wir durf­ten uns sel­ber mal an die­ser har­ten kör­per­li­chen Arbeit erpro­ben. Die Haken sind extrem schwer, die Arbeit ist zudem gefähr­lich und kos­tet viel Zeit. Die DAK ist Ansatz­punkt, um mehr Güter auf die Schie­ne zu ver­la­gern.