Kaufprämie für Verbrenner-Autos abgewendet

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27.06.2020

Hybrid-Autos brauchen ökologische Auflagen

Der öffent­li­che Druck hat gewirkt: Die Regie­rungs­frak­tio­nen sehen in ihrem Kon­junk­tur­pa­ket kei­ne Kauf­prä­mi­en für rei­ne Ver­bren­ner-Autos vor. Auch die meis­ten Öko­no­men hat­ten davor gewarnt. Doch auch mit einer erhöh­ten Kauf­un­ter­stüt­zung für Hybrid­fahr­zeu­ge stel­len sich eini­ge kri­ti­sche Fra­gen.

Hybrid­au­tos erschei­nen in der Theo­rie halb­wegs ver­nünf­tig: Auf eher kür­ze­ren Distan­zen und inner­städ­tisch wird elek­trisch gefah­ren, auf län­ge­ren Auto­bahn­stre­cken kommt der bes­se­ren Reich­wei­te wegen der Ver­bren­ner zum Ein­satz. “Das Gute aus bei­den Wel­ten“ sei in den kom­bi­nier­ten Tech­no­lo­gien ver­eint, beto­nen die Her­stel­ler immer wie­der. „Eine Über­gangs­tech­no­lo­ge“ sagen ande­re und las­sen schon lei­se Zwei­fel an der Zukunfts­fä­hig­keit erken­nen. Die Rea­li­tät sieht lei­der noch­mals anders aus: Die elek­tri­sche Reich­wei­te ist zumeist dürf­tig. Häu­fig wer­den die auf­grund von zwei Moto­ren sehr schwe­ren Autos nie von außen elek­trisch gela­den und aus­schließ­lich mit Ver­bren­nungs­mo­tor gefah­ren. Das sorgt für eine beson­ders schlech­te Umwelt­bi­lanz. Aus die­sem Grund woll­ten wir die bestehen­de Kauf­prä­mie für Hybrid­au­tos nicht auch noch auf­ge­stockt haben. Die Regie­rungs­ko­ali­ti­on hat sich aber genau dar­auf ver­stän­digt. Bei der genau­en Defi­ni­ti­on der För­der­be­din­gun­gen drän­gen wir nun zumin­dest auf kla­re Vor­ga­ben. Die Reich­wei­ten bei­der Antriebs­sys­te­me müs­sen sich zuguns­ten der E‑Mobilität ver­än­dern. Denk­bar ist auch eine Soft­ware, die in Städ­ten aus­schließ­lich einen elek­tri­schen Betrieb zulässt. Die Bun­des­re­gie­rung hat auf mei­ne Nach­fra­ge bestä­tigt, dass die­se denk­ba­ren För­der­vor­aus­set­zun­gen geprüft wer­den. Bei­de För­der­an­sät­ze  machen aus dem Hybrid­au­to noch längst kei­nen Umwelt­engel. Unter der Annah­me, dass sich der ver­stärk­te Kauf­an­reiz nicht mehr ver­hin­dern lässt, wäre dies ein prag­ma­ti­scher Ansatz, um zumin­dest sicher­zu­stel­len, dass der Hybrid sei­ne denk­ba­ren Vor­tei­le aus­spielt. Im Vor­der­grund für uns Grü­ne steht selbst­ver­ständ­lich wei­ter­hin, dass die Alter­na­ti­ven zum Auto wie der öffent­li­che Nah­ver­kehr und das Fahr­rad gestärkt wer­den …