Podium zu Schienengüterverkehr
Bei einem Symposium der Fachzeitung “Transaktuell” in Bakum, Niedersachsen, ging es unter dem Motto „Erfolgreich im Kombinierten Verkehr” um den Schienengüterverkehr. Auf dem Podium habe ich dafür geworben, die Weichen für mehr Güterverkehr auf der Schiene zu stellen.
Dafür erforderlich sind die Harmonisierung des europäischen Bahnverkehrs (rechtlich und technisch), die Behebung der Engpässe auf Schienenwegen und in Güterterminals sowie die Beendigung des expansiven Straßenausbaus. Zur Finanzierung schlagen wir Grünen vor, die Einnahmen aus der ausgeweiteten Lkw-Maut teilweise auch der Schiene zufließen zu lassen. Andernfalls, so wollen es CDU/CSU und SPD, fließen alle Einnahmen in den Straßenausbau, womit noch mehr Lkw-Verkehr der rote Teppich ausgerollt wird.
In der Diskussion und den Vorträgen kamen ausgiebig Praktiker aus der Logistikbranche zu Wort. Dabei wurde berichtet, dass einige Güterkunden ausdrücklich den Transport per Bahn ausschließen, da sie die Bahn als zu unzuverlässig erlebt haben. Mehrfach war zu hören, dass sich mehr Güter auf der Schiene transportieren ließen, wenn die Zuverlässigkeit besser und die Kapazität insbesondere in den Terminals höher wäre.
Hintergrund: Immer mehr Güter werden mit dem Lkw befördert. In den letzten 10 Jahren nahm der Güterverkehr (gemessen in Tonnen) um 5 Prozent zu. Während die Transportmengen beim Lkw um knapp 8 Prozent wuchsen, gab es bei der Bahn ein Minus von 3,5 Prozent. In der Langfristbetrachtung ist die Auseinanderentwicklung noch krasser.
Wenn “Güter auf die Schiene” keine Sonntagsrede bleiben soll, muss die Schiene massiv gestärkt und der Gütertransport per Lkw verteuert werden.
Das Symposium fand übrigens in den Räumen des Logistikunternehmens “Paneuropa” statt, das die Gütertransporte per Lkw und im Kombinierten Verkehr (Hauptlauf, also den Großteil der Transportstrecke, per Bahn und Vor-/Nachlauf per Lkw). Auch hier ergaben sich interessante Gespräche, so über die Fachkräftesituation, die bei den Lkw-Fahrern vielfach als sehr schwierig beschrieben wurde.