02.06.2014
Langsam wird es Zeit für schnelleres Internet in den Zügen und an Bahnhöfen!
Von den 5.200 Kilometern des Hochgeschwindigkeitsnetzes in Deutschland sind 3000 bereits auf den besseren Internetempfang vorbereitet. Von den 255 ICE-Zügen sind 200 mit der erforderlichen Technik ausgerüstet. Bis zum Ende des Jahres 2014 soll die technische Ausstattung der Hochgeschwindigkeitsstrecken und der ICE abgeschlossen sein. Ist also alles gut? Leider nein! Denn erstens ist der Internetzugang für die Nutzerinnen und Nutzer nicht kostenlos – sollte er aber sein. Außerdem braucht es verbesserter Internetzugänge auch in IC- sowie in Nah- und Regionalverkehrszügen. Für letztere sind die Länder verantwortlich. Dass verbesserte Internetzugänge zur Frage der Ausschreibungen gemacht wird, ist aber aus meiner Sicht nicht zwingend zu verstehen. Denn der Zugang zum Internet sollte heute in allen Zugtypen eine Selbstverständlichkeit sein wie die Ausstattung der Züge mit Bremsen und Beleuchtung. Denn die Reisenden wollen heute sowohl ihre Reisekette von unterwegs aus organisieren – also Fahrpläne und Echtzeitinformationen abrufen oder auch sich nach dem nächsten Mietfahrrad oder Leihwagen erkundigen. Und sie wollen von unterwegs arbeiten können. Ein Zug muss also viele mobile Arbeitsplätze ermöglichen. Zweitens sind erst 120 der 5600 Bahnhöfe mit Hotspots ausgerüstet. Und hier geht leider gar nichts voran. Es fehlt am Ehrgeiz der DB AG.
Ein schneller und stabiler Internetzugang wird heutzutage für die Wahl des Verkehrsmittels immer wichtiger. Gerade junge Menschen nutzen zunehmend das wachsende Angebot an Fernbussen – auch, weil dort kostenloses und überwiegend verlässliches WLAN zur Verfügung gestellt wird. Will die Bahn nicht von immer mehr (jungen) Menschen aufs Abstellgleis gestellt werden, muss sie hier mehr bieten. Und der Bund als Eigentümerin der DB AG darf sich nicht mehr länger aus dieser wichtigen strategischen Entscheidung heraushalten.