Umfrage: Ausbau des ÖV hat Priorität
Eine repräsentative Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Menschen wünscht sich eine andere Verkehrspolitik und ist damit weiter als die bisherigen Bundesregierungen.
2.000 Personen wurden im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu verschiedenen Aspekten der Verkehrswende befragt. Die KfW schreibt über die Ergebnisse: „In der Bevölkerung existiert ein großes Bewusstsein für den Handlungsbedarf im Bereich der Verkehrswende.“
Hier einige der Ergebnisse:
- Es fordern 81 Prozent der Befragten eine Verkehrswende.
- Die große Mehrheit (89 Prozent) will, dass die Automobilindustrie stärker in die Pflicht genommen wird, einen Umweltbeitrag zu leisten.
- Die große Mehrheit (91 Prozent) will den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und des Umweltverbundes insgesamt (85 Prozent).
- Eine Mehrheit von fast 60 Prozent spricht sich für ein Tempolimit auf Autobahnen aus. Nach einer konkreten Geschwindigkeit ist nicht gefragt worden.
Wie ausgeprägt die Bereitschaft ist, tatsächlich am eigenen Verhalten anzusetzen, muss kritisch hinterfragt werden. Zwar gab jeder Dritte der Befragten an, das eigene Mobilitätsverhalten im Kontext der Energiewende bereits angepasst und vor allem die Nutzung des eigenen Pkw eingeschränkt zu haben. Die Realitäten auf unseren Straßen sprechen eine andere Sprache. Was die Studie jedoch bestätigt und mit den Ergebnissen anderer Untersuchungen übereinstimmt: Die nachwachsende Generation nutzt stärker gemeinschaftliche Konsumstrukturen wie Carsharing und Fahrgemeinschaften.
Eher skeptisch wird die Elektromobilität gesehen. Nur knapp die Hälfte der Befragten glaubt, dass sie in 20 Jahren eine dominante Rolle einnehmen wird. Das unzureichende Ladenetz, die Reichweite und der hohe Preis von E‑Autos werden als Entwicklungshemmnisse gesehen.