Memoiren eines Praktikanten

Einblicke in Bundestags-Arbeit

Ein Wech­sel­bad des Stress­le­vels – so lässt sich der Wochen­rhyth­mus des Teams im Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­bü­ro eines bzw. einer Abge­ord­ne­ten beschrei­ben. Die Sit­zungs­wo­chen, dicht­ge­packt mit Ter­mi­nen und vie­len, auch kurz­fris­ti­gen Anfra­gen und Abspra­chen wech­seln sich ab mit Wahl­kreis­wo­chen, in denen das wis­sen­schaft­li­che Team Zeit fin­det, sich in Ruhe umfang­rei­che­ren und kon­zep­tio­nel­le­ren Auf­ga­ben zu wid­men.

Für acht Wochen präg­te die­ses Wech­sel­bad des Stress­le­vels auch mei­nen All­tag. Acht Wochen, in denen ich als Prak­ti­kant Mat­thi­as und sein Team unter­stüt­zen und per­sön­lich viel ler­nen konn­te.

In den Sit­zungs­wo­chen habe ich Mat­thi­as bei vie­len sei­ner Ter­mi­ne beglei­tet. Die Woche beginnt mit der Team­be­spre­chung, es fol­gen die Sit­zun­gen der AG Tou­ris­mus und der AG Mobi­li­tät bevor dann die Aus­schüs­se (Ver­kehrs­aus­schuss und Tou­ris­mus­aus­schuss) tagen. Zusätz­lich zu den nor­ma­len Aus­schuss­sit­zun­gen fin­den auch oft noch Anhö­run­gen statt und nicht zuletzt tagt das Ple­num. Neben die­sen fes­ten Ter­mi­nen fül­len zahl­rei­che wech­seln­de Term­in­for­ma­te den Kalen­der: Pres­se­ge­sprä­che, frak­ti­ons­in­ter­ne Abstim­mungs­run­den, Ver­hand­lun­gen mit SPD und FDP, Gesprä­che mit Ver­bän­den und Unter­neh­men.

Wenn ich nicht gera­de Mat­thi­as bei einem sei­ner zahl­lo­sen Ter­mi­ne beglei­tet habe, habe ich mich um eine gro­ße Band­brei­te ver­schie­de­ner Auf­ga­ben geküm­mert: Ange­fan­gen bei der Beant­wor­tung von Bürger*innen-Anfragen, über ver­schie­de­ne Recher­che­auf­ga­ben, Daten­auf­be­rei­tung und dem Schrei­ben ver­schie­de­ner Arten von Tex­ten bis hin zur Erstel­lung von Gra­fi­ken.

The­ma­tisch habe ich mich in die­ser Zeit ins­be­son­de­re mit der Maxi­mie­rung des regio­na­len Nut­zens von Schie­nen­neu­bau­stre­cken beschäf­tigt, als Bei­trag für eine zügi­ge­re Umset­zung von Schie­nen­pro­jek­ten. Dabei habe ich von der grund­le­gen­den Kon­zep­tio­nie­rung bis hin zur Visua­li­sie­rung alle Schrit­te ver­ant­wor­tet.

Ein zwei­tes grö­ße­res The­ma, dass ich betreut habe, war die Ver­bes­se­rung des Ticket­ver­triebs, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die Inte­gra­ti­on regio­na­ler Ver­bund­ta­ri­fe in den DB Navi­ga­tor.

Begeis­tert war ich von der fach­li­chen Kom­pe­tenz und der inhalt­li­chen Tie­fe mit der Mat­thi­as und sein Team die The­men bear­bei­ten und auch das hohe Maß an kon­zep­tio­nel­ler Arbeit, die dort statt­fin­det.

Ein High­light mei­nes Prak­ti­kums war sicher­lich der Neu­jahrs­emp­fang des Ver­ban­des der Bahn­in­dus­trie, bei dem ich vie­le span­nen­de Kon­tak­te knüp­fen konn­te. Ein­zi­ges Man­ko: Vege­ta­ri­sches Essen kön­nen Eisenbahningenieur*innen offen­bar (noch?) nicht.